EHC mit Neuzugang gegen Toptorjäger

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Er soll nicht erneut gegen die Bayreuther jubeln: Am Sonntag müssen die Tigers die Wirkungskreise von Jere Laaksonen (vorn) einengen. Beim 2:1-Verlängerungssieg des ESV Kaufbeuren im Hinspiel traf der Finne zum 1:0. Foto: Peter Kolb Foto: red

In der eng gedrängten DEL2 kann der EHC Bayreuth (10. Platz) im Kampf um die Pre-Playoffs wichtige Punkte sammeln. Mit Erfolgen gegen die elfplatzierten Heilbronner Falken (Freitag, 20 Uhr) und beim Vorletzten ESV Kaufbeuren (Sonntag, 17 Uhr) würden die Tigers den Abstand zu diesen zwei Punkte hinter ihnen liegenden Teams vergrößern. Bei Niederlagen droht jedoch ein Abrutschen in der Tabelle.

 
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„Natürlich schauen wir auf die Tabelle“, sagt EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Das ist alles extrem eng, umso wichtiger ist es, möglichst in jedem Spiel zu punkten.“ Dazu steht ihm am Wochenende der komplette Kader zur Verfügung – inklusive Neuzugang Ainars Podzins. „Wenn alle Papiere rechtzeitig da sind, wird er spielen“, sagt Waßmiller über den Letten, der einen 30-tägigen Vertrag beim EHC unterschrieben hat.

Wer muss auf die Tribüne?

Welcher der vier anderen Kontingentspieler auf die Tribüne muss – nur vier Spieler ohne deutschen Pass dürfen auflaufen – lässt der Trainer offen. Genauso wie die Reihenzusammenstellung wird er das kurzfristig entscheiden. Einem Kader mit fünf Ausländern gewinnt Waßmiller viel Positives ab: „Jeder muss täglich im Training um seinen Platz im Team kämpfen und sich beweisen. So muss es im Profigeschäft doch sein.“

Auch seine Marschroute gegen Heilbronn verrät Waßmiller: Gezielt Druck auf die anfällige Defensive ausüben, den Gegner so zu Fehlern zwingen und dann die Chancen nutzen. Aber Vorsicht vor Kontern. Schließlich haben die Falken mit Rylan Schwartz den erfolgreichsten Torschützen der Liga in ihren Reihen. Zwölf Treffer erzielte er in 14 Partien. Da er zudem noch zehn Vorlagen gab, gilt er als ein ziemlich kompletter Stürmer. Zuletzt bildete er mit dem nachverpflichteten Cam Reid (2 Tore/2 Vorlagen) und Justin Kirsch (5/11) eine Reihe.

Effizienter Finne

Sehr effizient ist Ville Järveläinen (6/13). Der Finne spielt oft unauffällig, bekommt er jedoch etwas Platz, dann nutzt er diesen auch zu Treffern oder Vorlagen. Von seinen Ideen profitieren auch die Reihenkollegen Kevin Lavallée (9/7) und Kyle Helms (4/7).

Wie offensivstark die Falken sind, zeigen ihre bisherigen Ergebnisse: In neun von 15 Partien erzielten sie vier oder mehr Treffer. Das Problem: In zehn Partien mussten sie vier oder mehr Gegentreffer hinnehmen. 64 Gegentore sind der schlechteste Wert der Liga.

Immer wieder neigt die Abwehr um den Kanadier Jordan Heywood (5/10) zu Konzentrationsschwächen. Zudem ist Torwart Stefan Ridderwall noch nicht in Topform. Verzichten müssen die Falken in Bayreuth wohl auf Tyler Gron (2/9) und Marvin Krüger (1/1). Beide Stürmer sind nach Verletzungen zurück im Mannschaftstraining, ein Einsatz gegen die Tigers kommt aber vermutlich zu früh.

Schwächere Phase nach gutem Start

Auch der Bayreuther Sonntagsgegner hatte in dieser Saison mit einigen Verletzungsproblemen – nun fallen nur noch Florian Thomas (1/1) und Anton Pertl (1/1) aus – zu kämpfen. Diese waren ein Grund, warum der ESV Kaufbeuren nach gutem Start tief in den Tabellenkeller abrutschte.

Zuletzt ließen die Allgäuer aber mit einem 7:0 gegen die Lausitzer Füchse aufhorchen. „Die Mannschaft hat teilweise einen sehr komischen Spielstil“, sagt Waßmiller über den ESVK. „Bei ihrem 2:1-Verlängerungssieg im Hinspiel stand sie sehr kompakt und war nur schwer zu knacken. Mal schauen, ob sie auch bei Heimspielen auf diese Taktik setzt.“

Neuzugang noch kein Faktor

Besonders in Erinnerung ist dem Bayreuther Trainer der Schwede Simon Olsson (5/9) geblieben. „Er ist schnell und wendig.“ Ihn müssen die Bayreuther aus dem Spiel nehmen. Gelingt den Tigers das auch mit Jere Laaksonen (2/10) – dem finnischen Ideengeber in der Offensive –, dann erhöhen sich die Chancen auf einen Auswärtssieg.

Mehr erhofft hatten sich die Allgäuer vom nachverpflichteten Jeffrey Szwez. Denn drei Vorlagen in sieben Spielen sind eine magere Bilanz, der Kanadier fiel bislang fast nur durch Strafzeiten (34 Minuten) auf.

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