EHC Bayreuth holt fünften Ausländer

Vor Zweikämpfen schreckt Ainars Podzins (links) nicht zurück. Der lettische Stürmer mit KHL-Erfahrung hat einen Einmonatsvertrag beim EHC Bayreuth unterschrieben. Foto: Imago Foto: red

DEL2-Aufsteiger EHC Bayreuth hat einen neuen Stürmer unter Vertrag genommen – allerdings bleibt Ainars Podzins zunächst nur für die kommenden 30 Tage. Zudem hat der gebürtige Lette keinen deutschen Pass.

 
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Der 24-jährige Rechtsschütze ist damit der fünfte Kontingentspieler im Kader der Tigers. Auf dem Spielberichtsbogen für Punktspiele dürfen allerdings nur vier stehen. „Das ist uns bewusst“, sagt EHC-Teammanager Dietmar Habnitt. „Aber wir hatten erst jetzt die Chance, ihn unter Wettkampfbedingungen zu testen. Und wir wären blöd, wenn wir das bei einem Spieler wie Podzins nicht machen würden.“

Fast 100 Einsätze in der KHL

Der Stürmer kommt in seiner bisherigen Karriere auf 96 Einsätze in der russischen KHL (Kontinentale Hockey-Liga), einer der weltweit stärksten Spielklassen. Dabei erzielte er sechs Treffer und gab sechs Vorlagen. Unter anderem war er für Dinamo Riga, Vityaz Chekhov und Vityaz Podolsk aktiv. Zuletzt stürmte er in der zweithöchsten russischen Liga und kam für Sokol Krasnoyarsk in 44 Spielen auf elf Scorerpunkte (4 Treffer/7 Vorlagen).

Der Lette hatte zwischenzeitlich als Juniorenspieler bei Krylia Sovetov Moskau einen russischen Pass und spielte in dieser Zeit für die russische Nachwuchsnationalmannschaft. 2010 kehrte er zu Dinamo Riga zurück und nahm auch wieder die lettische Staatsbürgerschaft an.

Außenstürmer kann auch in der Mitte spielen

Nun will Podzins in Westeuropa Fuß fassen und sich während seines einmonatigen Try-out-Vertrags für ein längeres Beschäftigungsverhältnis beim EHC Bayreuth empfehlen. „Seine Lieblingsposition ist Linksaußen, aber er kann auch in der Mitte spielen“, sagt Habnitt über den Neuzugang. „Zudem ist er läuferisch stark und arbeitet gut nach hinten. In den nächsten vier Wochen werden wir sehen, wie stark er wirklich ist.“

Ein Kontingentspieler muss auf die Tribüne

Der Teammanager betont, dass die Verpflichtung des Letten nichts mit den bisherigen Leistungen der vier anderen ausländischen Spieler im Tigers-Kader zu tun hat. Aber wessen Platz nimmt Podzins ein? Der Amerikaner David Wohlberg und der Slowake Ivan Kolozvary sollten dank ihrer bislang starken Vorstellungen gesetzt sein. „Wenn die beiden fit sind, führt an ihnen kaum ein Weg vorbei“, sagt Habnitt.

Damit wird wahrscheinlicher, dass sich der Russe Fedor Kolupaylo – ob er einen deutschen Pass bekommt ist aktuell völlig offen – auf der Tribüne wiederfindet. Allerdings gibt es auch Gedankenspiele mit dem tschechischen Torhüter Tomas Vosvrda. „Johannes Wiedemann braucht auch Spielpraxis, und wenn er zum Einsatz kam, haben wir uns bislang immer den Luxus geleistet, einen ausländischen Spieler 60 Minuten auf die Bank zu setzen“, sagt Habnitt. Spielt Wiedemann von Beginn an und gehört Vosvrda nicht zum Kader, dann würde wohl Friedrich Hartung als zweiter Torhüter ins Team rutschen.

„Das sind alles nur Gedankenspiele“, sagt Habnitt. „Wie es dann kommt, werden wir sehen.“ Er geht davon aus, dass Podzins bereits am Freitag (20 Uhr) im Heimspiel gegen die Heilbronner Falken zum Einsatz kommen wird: „Podzins trainiert seit Mittwoch in Bayreuth, und von unserer Seite sind alle Unterlagen für die Spielerlaubnis abgegeben.“   ter/red

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