Dorferneuerung Püttlach: Auenweg und Wasserspielplatz ganz oben auf der Prioritätenliste Spielen in der Püttlach

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Bürgermeister Stefan Frühbeißer ist zuversichtlich: „Das wird eine runde Sache“, sagt er über die geplanten Projekte unter dem Dach der Dorferneuerung in Püttlach. Vorgesehen ist dabei auch ein Wasserspielplatz für die Kinder mitten im Ort (Bild). Foto: Stefan Brand Foto: red

Felsen, Burgen, Höhlen. Dazu eine Erlebnismeile mit Felsenbad, Rodelbahn und einem See – Pottenstein ist eine Tourismushochburg. Durchaus auch für den Massentourismus. Doch da kann, da soll noch mehr sein. Für die sanfte Variante, für die Individualisten unter den Urlaubern. Denn Pottenstein ist auch eine Stadt der Gewässer. Themenwege heißt das Zauberwort, mit dem die Kommune da punkten will. Der Startschuss soll in Püttlach erfolgen. Und zwar unter dem Dach der Dorferneuerung.

 
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Diese befindet sich zurzeit in ihrer Anfangsphase, sagt Bürgermeister Stefan Frühbeißer. Und lobt die Püttlacher: „Die stehen voll hinter diesem Vorhaben.“ Eine wesentliche Rolle soll dabei ein Auenweg entlang des Flüsschens spielen, der diesem Ort seinen Namen gab. Frühbeißer denkt an einen Lehrpfad, der aus dieser Idee entstehen könnte. Mit Holzstegen, die Infotafeln. All das wurde aus dem Arbeitskreis heraus entwickelt, der ein Konzept für die Dorferneuerung diskutiert hat.

Erst müssen die Grundstücke her

Ein Selbstläufer ist das Ganze nicht: „Da muss richtiger Wegebau betrieben werden, mit Bachquerungen und allem Drum und Dran.“ Das ist kein Selbstläufer. Das hat auch mit Grundstücksverhandlungen zu tun, „denn so mancher Grund ist in Privateigentum.“ Da hilft die Dorferneuerung weiter. Weil es sich in Püttlach nicht um die „einfache“ Version handelt, sondern um eine im großen Stil. Sprich: Der Ort soll nicht nur attraktiver werden, sondern parallel läuft eine Flurneuordnung. Flächen im privaten und öffentlichen Besitz könnten – wenn alles gut geht – so getauscht werden, dass der Themenweg zum größten Teil auf kommunalem Grund errichtet werden,

Das ALE steht dahinter

Das Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg, Hauptfinanzier der Dorferneuerung, stehe voll hinter diesem Projekt, sagt Frühbeißer: „Es ist sein ausdrücklicher Wunsch, dass Besonderes beispielhaft gezeigt wird.“ So sehe das auch die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt  Bayreuth. Alle Vorgespräche seien ausnahmslos „sehr positiv“ verlaufen.

Auch die Bürger ziehen mit

Was den Bürgermeister dabei vor allem freut: „Die Landwirtschaft zieht mit, die Bürger sind ihrer Werte bewusst, die sie hier haben.“ Dieses Bewusstsein für eine schützenswerte Natur soll mit dem Auenweg auch den Touristen vermittelt werden, Frühbeißer denkt da gerade an die Tagesgäste, an die sich das Angebot in erster Linie richtet.

Gut Ding will Weile haben

Mit der Umsetzung wird es „erfahrungsgemäß“ noch etwas dauern, so Frühbeißer. Er hofft, noch in diesem Jahr die Aufträge für die Detailplanung vergeben und den Grunderwerb und die exakte Kostenschätzung auf den Weg bringen zu können. Mit im Boot sitzt dabei auch das Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz, in dem 18 Städte und Gemeinden vereint sind. Auch dort will man auf den „Zug Gewässererlebnis“ aufspringen, „ein Themenkatalog liegt bereits vor“. Ziel sei, die gesamte Karstregion mit ihren Wasserphänomenen zu präsentieren, „das verbindet alle, da haben alle etwas davon“.

Lob auch vom Ortssprecher

Übrigens auch die Püttlacher selbst. Denn geplant ist mit im Ort ein Wasserspielplatz für den Nachwuchs. Echte Naherholung also für die Bürger. Das begeistert auch Ortssprecher und Stadtrat Gerhard Henkel. Die Bewohner stehen ohne Abstriche hinter der geplanten Dorferneuerung, sagt er.  Dies dokumentiere auch die große Beteiligung an den zahlreichen Sitzungen des Arbeitskreises. Da sei es ja nicht nur um den Gewässerthemenweg gegangen: „Da wurden noch25 weitere Maßnahmen ausgearbeitet.“

Lange ist nichts passiert

Daran komme man auch nicht vorbei, sei doch wenig passiert in Püttlach in den vergangenen 25 Jahren. Größere Maßnahmen? Fehlanzeige:  „Wir haben Brücken, die hat die Stadt schon vor fünf Jahren für den Verkehr gesperrt. Und Straßen, die seit über 30 Jahren noch nicht vermessen sind.“  Es besteht demnach enormer Nachholbedarf, damit Püttlach „für die Bürger und Besucher lebenswert bleibt“.

Zieht da auch der Stadtrat mit?

Und kritische Stimmen gibt es gar nicht wie oft in anderen Orten, wenn eine Dorferneuerung ansteht? „Über die Dorferneuerung selbst nicht, nur über Details und manche Standortfragen“, sagt Henkel. Kritisch beäugten die Püttlacher eher, ob der Stadtrat die ganzen Maßnahmen auch mitträgt, „da er mehr nach dem südlichen Stadtgebiet ausgerichtet ist“.

Kosten für die Bürger? - Eher Fehlanzeige

Kosten entstünden für Ortsbewohner nur dort, wo die Straßenausbaubeitragssatzung greift. Diese hielten sich aber in Grenzen,  „da die Stadt 75 Prozent Förderung bekommt“. Ach ja, auch das findet Henkel gut: Neben Dorferneuerung und Flurneuordnung wird es auch eine Waldneuordnung geben. Auch da lässt sich so manches bereinigen und damit vereinfachen.

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