dm in Oberfranken auf Rekordkurs

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In den dm-Filialen läuft's gut. Foto: Uli Deck/dpa Foto: red

Das Wachstum bei Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm scheint keine Grenze zu kennen. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September) erreichte der Umsatz einen neuen Rekordwert - immerhin ein Prozent davon stammt aus Oberfranken.

 
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9,7 Milliarden Euro betrugen die Erlöse des Konzerns - davon entfielen 7,5 Milliarden auf Deutschland und wiederum 98,4 Millionen Euro auf die 28 Filialen in Oberfranken, wie Gebietsverantwortlicher Markus Blei im Gespräch mit dem Kurier sagte. Das sei eine Steigerung um knapp vier Prozent. Im jetzt laufenden Jahr dürften deshalb zwei bedeutsame Umsatzmarken fallen - konzernweit erwartet dm-Chef Erich Harsch erstmals mehr als zehn Milliarden Euro, in Oberfranken ist es die Marke von 100 Millionen Euro. Blei nennt das "gesundes, nachhaltiges Wachstum", auch wenn das Plus in der Region nicht mehr so hoch ausfiel, wie in den vergangenen Jahren. Was aber auch daran liege, "dass wir nicht jeden uns angebotenen Standort auch bebauen. Uns kommt es auf die Qualität an."

Bio und Kosmetik als Umsatztreiber

Bio und Kosmetik nannte Harsch bei der gestrigen Bilanz-Pressekonferenz in Karlsruhe als die Wachstumstreiber der Kette. Nach der von Alnatura aufgekündigten Zusammenarbeit habe man im Bereich gesunder Ernährung „ordentlich Gas gegeben“ - mit Eigenmarken und neuen Lieferanten. Weiter ausgebaut werden soll das vegetarische, vegane und „besonders nährstoffreiche“ Angebot (Superfood). Von den 1000 Bio-Artikeln sind mehr als 350 von der Eigenmarke dmBio. Das Kosmetiksortiment baut dm mit 400 Make-up-Produkten der Marke „NYX“ aus.

Immer mehr Produkte für Männer

Feststellungen, die Gebietsverantwortlicher Blei für Oberfranken nur bestätigen kann. Interessant sei der zunehmende Anteil von Produkten für Männer. 40 Prozent der verkauften Menge und zugleich ein Drittel vom Umsatz machten Eigenmarken aus. Erste Test-Produkte von "NYX" etwa seien in der Region im Nu ausverkauft gewesen. "Das ist auch ein Hype aus dem Internet", sagte Blei. Kunden seien teils 50 Kilometer angereist.

Mehrere Neueröffnungen

Das allerdings nur, weil die Produkte zunächst nur in ausgewählten Märkten angeboten wurden. Ansonsten sieht Blei sein Unternehmen mit jetzt 28 Märkten in Oberfranken gut aufgestellt. Ein weiterer kam im vergangenen November in Coburg hinzu. Im ersten Halbjahr 2017 gibt es außerdem eine Neueröffnung in Selb. "Da hatten wir noch einen weißen Fleck", sagte Blei. Außerdem zieht das Unternehmen demnächst in Marktredwitz vom bisherigen Standort in einen Neubau um, der dann deutlich mehr Platz bietet. Konzernweit hat dm 212 Millionen Euro in Filialen investiert, davon 135 Millionen Euro in Deutschland und mehr als eine Million in Oberfranken.

Große Filialen

655 Quadratmeter Fläche haben die oberfränkischen Standorte im Schnitt, 52 mehr als im Bundesschnitt. Was laut Blei zwei Gründe hat: In der Region gibt es nicht so viele - tendenziell kleinere - Innenstadtlagen. Außerdem ist das Filialnetz vergleichsweise jung, und jüngere Standorte sind wiederum meist größer.

Das Filialnetz legte europaweit um 125 auf 3349 Filialen zu,  davon 1825 (plus 81) in Deutschland. Im Ausland ist die Kette in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn sowie den Balkanländern aktiv. Spätestens 2018 soll Norditalien hinzukommen.

Über 56.000 Mitarbeiter

Bei dm arbeiteten Ende September 56.537 Menschen, darunter 38.890 in Deutschland. In Oberfranken waren es 391 (Vorjahr: 386), davon 38 Auszubildende.

Zum Gewinn macht der Familienkonzern übrigens traditionell keine konkreten Angaben. Die Umsatzrendite - also das Verhältnis vom Gewinn zum Umsatz - liegt laut Konzernchef Harsch seit Jahren konstant zwischen einem und zwei Prozent. Was einem Ertrag von 97 bis 194 Millionen Euro entsprechen würde.

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