Digitalisierung im Handwerk Fortschritte, aber noch Hürden

red
Symbolfoto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa Foto: Peter Gisder

BAYREUTH. Die Digitalisierung der Betriebe im oberfränkischen Handwerk nimmt weiter Fahrt auf. Dies ergab eine Umfrage zum Thema „Digitalisierung oberfränkischer Handwerksbetriebe“, die die Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken durchgeführt hat.

 
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Ziel der HWK war, aktuelle Daten über den Fortschritt der Digitalisierung im oberfränkischen Handwerk zu gewinnen. „Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass sich viele Handwerksbetriebe intensiv mit der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen befassen. Nach wie vor bestehen bei der Digitalisierung im Handwerk aber noch Hürden“, fasst Rainer Beck, Geschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, die Ergebnisse zusammen.

Besonders erfreulich sei, dass „die Wahrnehmung unseres Kompetenzzentrums Digitales Handwerk im Vergleich zu 2016 weiter zulegen konnte“. Das Interesse der Betriebe an Digitalisierungsthemen sei ungebrochen hoch, so Beck. Die Handwerksbetriebe in Oberfranken digitalisieren ihre betriebsinternen Abläufe in Planung, Einkauf, Produktion oder Logistik immer stärker, wie aus der Umfrage hervorgeht.

  • Mehr als jeder vierte Handwerksbetrieb (28 Prozent) hat in den vergangenen zwölf Monaten in die Digitalisierung investiert. Im Vergleich zu 2016 ist der Anteil konstant geblieben. Dabei lagen die Investitionsschwerpunkte bei den Geschäftsprozessen und im Bereich des Datenschutzes beziehungsweise der Cybersicherheit.
  • In den nächsten zwölf Monaten planen 32 Prozent der Betriebsinhaber Digitalisierungsmaßnahmen umzusetzen. Das sind acht Prozentpunkte mehr als bei der Befragung im Jahr 2016. Geplant sind dabei insbesondere Maßnahmen in den Bereichen Geschäftsprozesse, Datenschutz und IT-Sicherheit sowie Maßnahmen zur Erschließung neuer Kundenkreise.
  • Mittlerweile kennt ein Drittel der befragten Betriebe (33 Prozent) das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk an der Handwerkskammer für Oberfranken. 2016 waren es noch gut fünf Prozentpunkte weniger.
  • Besonders positiv wirken sich Digitalisierungsmaßnahmen in den Gesundheitshandwerken und in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf aus: 71 beziehungsweise 47 Prozent der Befragten dieser Gruppen bewerten ihre jeweils umgesetzten Maßnahmen positiv.
  • Die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungsprozesse werden nur von wenigen oberfränkischen Handwerksbetrieben als Risiko für den eigenen Betrieb betrachtet. Gerade einmal sechs Prozent der Befragten kommen aktuell zu dieser Einschätzung. Die meisten Inhaber/innen (37 Prozent) stehen der Digitalisierung neutral gegenüber, ein knappes Drittel (32 Prozent) betrachtet sie als Chance.
  • Nahezu unverändert ist der Wunsch nach Unterstützungsangeboten. 26 Prozent der befragten Betriebe sehen dafür einen entsprechenden Bedarf. Dabei stechen vor allem drei Themenfelder hervor, die für die oberfränkischen Betriebe eine besonders hohe Relevanz besitzen: Datenschutz und Cybersicherheit, die Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie die Erschließung neuer Kundenkreise.