Dieses Jahr kein Fußballerfasching

Von Andreas Gewinner
Diese japanischen Geishas müssen sich dieses Jahr eine andere Veranstaltung zum Faschingfeiern suchen. Der FC Gefrees macht heuer mit seinem traditionellen Fußballerfasching eine Pause. Foto: Archiv/Susanne Tomis-Nedvidek Foto: red

Der Fußballerfasching, die größte Fastnachtsveranstaltung in Gefrees, findet dieses Jahr erstmals seit Jahren nicht statt. Steht eine Traditionsveranstaltung vor dem Aus? Die Zeichen waren an der Wand.

 
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Einmal im Jahr füllte ein buntes Völkchen die Stadthalle, wenn die Fußballer zum Fasching einluden. Japanische Geishas, Avatare, sogar die Gefreeser Baustelle mitten im Ort – diese und andere bunte, fantasievolle und aufwendige Kostüme und Gruppen waren zu sehen.

Und wenn mal das Männerballett der Wikinger wegen Terminproblemen nicht kommen konnte, dann vertauschten die Gefreeser Kicker einfach die Fußballtrikots mit aufreizenden Kostümen und legten selbst eine kesse Sohle aufs Parkett. Eine Fünf-Mann-Liveband spielte zum Tanz auf.

Einhellig gefallen

Wer dieses Jahr die Ankündigung für die scheinbar gesetzte Veranstaltung suchte, suchte bisher vergeblich. FC-Vorstand Björn Konrad bestätigt auf Nachfrage: Der Fußballerfasching findet dieses Jahr nicht statt. Die Entscheidung sei einhellig gefallen.

Und er nennt den Grund: „Vor sieben Jahren hatten wir 400 Besucher. Und dann wurden es von Jahr zu Jahr weniger.“ Die Livemusik zum Tanzen wurde vor allem von älteren Besuchern goutiert. Die im Lauf der Jahre nicht jünger wurden. Und den radikalen Schritt, stattdessen einen (auch billigeren) DJ zu nehmen, um ein jüngeres Publikum anzuziehen, wollte man nicht gehen.

Und Konrad findet: „Der Fasching wird halt immer weniger. Und Gefrees war noch nie eine Faschingshochburg.“

Erstmals ein Frühlingsfest

Der Vermutung, dass mangelnde Helfer der Grund sein könnte, widerspricht Konrad: „Wir haben ein halbes Dutzend Veranstaltungen im Jahr, das klappt.“ Im Frühjahr soll es erstmals ein Frühlingsfest geben, wahrscheinlich am Sportgelände, der Termin steht noch nicht fest. Und Konrad verspricht, dass es noch nicht das endgültige Aus für den Fußballerfasching ist: „Wir machen jetzt erst mal eine Pause.“

Tatsächlich gibt es Beispiele für scheinbar gestorbene Traditionsveranstaltungen, die nach einer Pause wieder auflebten. In Gefrees. Im Fasching. Wie der Pfarrfasching der Katholiken im Pfarrsaal unter der Kirche, der auch dieses Jahr wieder stattfand.

Doch wer sich schon ein Kostüm bereitgelegt hat und in Gefrees sein Narrentum ausleben will, muss nicht verzagen: An diesem Freitag, 9. Februar, lädt der Turnverein zum TV-Fasching ab 20 Uhr ins Volkshaus, mit der Faschingsgesellschaft Wikinger als Gästen. Die Streitauer Schützen haben am Samstag, 10. Februar, Kappenabend im Schützenhaus, Beginn um 19 Uhr.

Bratwurst und Bowle

Und die Volkstanzgruppe Gefrees veranstaltet Rosenmontagskegeln am Montag, 12. Februar, in der Stadthalle um 19 Uhr, „mit Kegelspielen, da wir ja keine Kegler sind. Und eigentlich auch Faschingsmuffel ... Aber ein Riesenspaß für uns alle – jung und alt, schon seit vielen Jahren jetzt“, erläutert Isolde Proksch auf Nachfrage.

Und an Rosenmontag wird auch beim Kultur- und Konzertverein Omnibus in der Bärenscheune gefeiert, mit frisch gegrillten Bratwürsten und Feuerzangenbowle. Der gesundheitsbedingte Ausfalls der „Verflixten Drei“, die ursprünglich auftreten wollten, wird kompensiert.

Als Einlagen konnten einige Highlights aus der regionalen Szene gewonnen werden, so wird es eine musikalische Büttenrede über aktuelle Belange aus Gefrees und Märchenfantasien von Schneewittchen geben, sowie ein Männerballett, das kein Auge trocken lässt. Der Eintritt ist frei.

Also doch ein bisschen Fasching in Gefrees.

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