Die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses soll auch Folgen für die Region haben Zum Opernhaus: Sperrt die Kirchen auf

Von Thorsten Gütling
Die Markgrafenkirchen sollen künftig nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch unter der Woche für Besucher geöffnet werden. Wie katholische Kirchen eben auch. Archivfoto: Elisabeth von Pölnitz-Eisfeld Foto: red

Die Werbetafeln und Litfaßsäulen in Stadt und Landkreis werden zum Kalender. An ihren soll man die verbleibende Zeit bis zur Wiedereröffnung des sanierten Weltkulturerbes Markgräfliches Opernhaus ablesen können. Am Ende sollen auch 25 Kirchen in der Region jeden Tag für Besucher offen stehen, die das jetzt noch nicht tun.

 
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Jeden Monat soll es neue Plakate geben. Jeden Monat in einer anderen Farbe. Mal soll damit auf Brücken, dann auf Taubenschläge, Mühlen, Brunnen und Gärten hingewiesen werden. Stadt und Landkreis zeigen: Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische sollen der Markgrafenkultur in der Region ihre Wertschätzung entgegenbringen. Das Geld dafür stellt das bayerische Heimatministerium zur Verfügung. 230.000 Euro sind für das gemeinsame Regionalmanagement von Stadt und Landkreis zugesagt. Ein Teil davon soll in die Vermarktung der Markgrafenkultur gehen, deren Flaggschiff im nächsten Jahr freilich die Wiedereröffnung des Opernhauses sein wird. Aber Landrat Hermann Hübner (CSU) sagt: „Wir würden eine Chance verpassen, wenn wir nicht versuchen würden, das für die Region zu nutzen.“

100.000 Euro sind nötig

Allenvoran die 20 Markgrafenkirchen im Landkreis Bayreuth könnten davon profitieren. „Sie touristisch zu öffnen ist mit Aufwand verbunden“, sagt Landrat Hübner. Und der frühere Bayreuther Dekan Hans Peetz, der seit März für die Erschließung der Markgrafenkirchen zuständig ist, schätzt, dass dazu etwa 100.000 Euro nötig sind. Hans Hümmer, den Vorsitzenden der Freien Wähler im Kreistag, wundert es zwar, „dass wir ein Programm brauchen um die Kirchen zu öffnen. Die sollten immer offen sein, ansonsten werden sie ihrem Auftrag nicht gerecht.“ Dass evangelische Gemeinden ihre Kirchen aber nur zum Gottesdienst aufsperren, ist völlig normal, sagt Peetz.

Kunstwerke vor Diebstahl sichern

Woran das liegt, gelte es noch zu erforschen, sagt der frühere Dekan. Es zu ändern bedeute aber einigen Aufwand. Nicht nur, weil es eine Frage des Personals sei, sie morgens auf- und abends wieder zu zuschließen. Alleine mit der Stelle eines Mesners, den es nicht in jeder Gemeinde gebe, sei das nicht zu leisten. In manchen Gemeinden übernehmen Ehrenamtliche diese Aufgabe wochenweise, aber selbst diese stünden vielerorts nicht zur Verfügung. Es gelte vor einer generellen Öffnung der Kirche aber auch, die Kunstobjekte, die sich darin befinden, zu sichern, also vor Diebstahl zu schützen.

Oberfranken braucht 400.000 Euro für die Öffnung der Kirchen

Doch damit nicht genug. Man brauche Kirchenführer, in Form von fachkundigem Personal und Broschüren. Dafür wiederum sei es erst einmal nötig Inventur zu führen über das, was es in den einzelnen Kirchen zu bestaunen gibt. Um alle 90 oberfränkischen Markgrafenkrichen zu öffnen, schätzt Peetz, sind bis zu 400.000 Euro nötig.

Die ersten 25 sollen nächstes Jahr öffnen

Regionalmanager Alexander Popp verspricht: Das Projekt Markgrafenkultur, für das in den nächsten Wochen auf Plakaten geworben wird, werde künftig Kirchen öffnen, die jetzt noch verschlossen sind. Und Peetz sagt: Die ersten 25 sollen bereits im nächsten Jahr täglich für Besucher offen stehen und das auch dauerhaft bleiben.

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