Die Haushaltsreden
Der Gemeinderat stimmte mit 16:1 Stimmen für den Haushalt. Die einzige Gegenstimme kam von Martin Lochmüller (Bürgerforum). Er begründete sein Votum mit dem Finanzgebaren der Gemeinde. „Es ist fahrlässig, sich immer auf die Stabilisierungshilfe zu verlassen“, sagte er. Weidenberg habe von den Landkreisgemeinden die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung. Einsparpotenzial sieht er in der Verwaltung. Die Umlage, die Weidenberg an die Verwaltungsgemeinschaft zahlt, sei zwischen 2009 und 2017 um fast drei Viertel gestiegen. „Das ist eine gravierende Schere zur allgemeinen Kostensteigerung“, sagte Lochmüller. Er kritisiert außerdem, dass für die neue Mitte im Untermarkt ein Veranstaltungsgebäude geplant werde, dessen Bedarf nicht nachgewiesen sei. Sein Urteil: „Für mich ist der Haushalt so nicht zustimmungsfähig.“
Die übrigen Fraktionen im Rat kündigten von vornherein an, dem Haushalt zuzustimmen. Der Haushalt sei „getrieben von Pflichtaufgaben“, sagte Gerhard Steininger (CSU). Wenn die laufenden Projekte erledigt seien, müsse sich die Gemeinde den Straßen und Brücken zuwenden. Mit mehr Geld für die Instandhaltung könne vermieden werden, die Straßenausbaubeitragssatzung anzuwenden.
Matthias Böhner (SPD) sagte, durch die großen Projekte neue Mitte, Feuerwehrhaus, Breitbandausbau und Rathaussanierung würden die Schulden zwar steigen. Aber wahrscheinlich nicht so sehr, wie im aktuellen Haushalt vorausberechnet. Für die Zukunft forderte er, dass der stark frequentierte Schienenübergang am Bahnhof eine Schranke bekommen solle.
Die laufenden Investitionen machten Weidenberg lebenswert, sagte Martina Meyer-Gollwitzer (Freie Wähler). Das Geld, das jetzt ausgegeben werde, werde für die Zukunft des Ortes ausgegeben. „Wir wollen keine abgehängte Schlafgemeinde werden, sondern ein lebens- und liebenswerter Markt sein.“ Sorge bereite ihr der ungewisse Zustand des Kanalnetzes, das noch hohe Kosten verursachen könne.