Die fast perfekte Welle Studenten surfen auf dem Roten Main

Von Eyke Swarovsky

Man kennt die Bilder aus dem Fernsehen - die Surfer auf dem Eisbach in München, die die Stromschnellen zum Wellenreiten benutzen. Dass das auch auf dem Roten Main mitten in Bayreuth funktioniert, haben am Donnerstag vier Studenten bewiesen.

 
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Die Welle auf dem Roten Main hinter der Kleingartenkolonie kennt Nico Nothnick schon länger. Der 23-jährige Jura-Student fährt seit Jahren Kanu, auch auf dem Bayreuther Fluss. "Im Winter hat man hier einen 30 bis 40 Zentimeter höheren Pegel, da geht es richtig gut", sagt Nothnick. Durch den vielen Regen der vergangenen Tagen führt der Rote Main mehr Wasser als sonst im Frühling, der 23-Jährige packte deshalb am Donnerstag sein Kanu und zog los.

Mit von der Partie war seine gute Freundin Magdalena Finzel. Die leidenschaftliche Surferin war erst am Mittwoch aus Frankreich zurückgekehrt, in Seignosse an der Atlantikküste hatte sie an der Hochschulmeisterschaft im Wellenreiten teilgenommen. Wieder in Bayreuth, feierte sie mit Kumpel Nico dessen 23. Geburtstag, dabei wurde die Idee für den Ausflug an den Main geboren - und am nächsten Tag stand die 21-jährige Sportökonomie-Studentin mit ihm und ihrem Surfbrett am Ufer. 

Mit dabei waren auch Gabriel Jourdan (21, Sportökonomie) und Antonin Salice-Stephan (22, Philosophy and Economics). Sie erklärten, dass hinter der Schnapsidee auch ein ernster Hintergrund steckt. Die Studenten nehmen derzeit am Fünf-Euro-Business-Wettbewerb teil und haben ein Blog in den Startlöchern. "Unter dem Namen The Circus Classicus wollen wir Dinge sammeln, die man als Student in Bayreuth unbedingt mal gemacht haben sollte. Surfen auf dem Roten Main gehört definitiv dazu", sagt Salice-Stephan.

Für den Kanuten Nico Nothnick waren die Bedingungen auf dem Wasser ideal. Nicht ganz so zufrieden war Surferin Magdalena Finzel: "Die Strömung passt, aber die Welle kommt noch nicht hoch genug. Noch ein bisschen mehr Wasser und dann läuft das hier." Deshalb freuen sich die vier Wasserratten, dass für die Nacht zum Freitag und am Wochenende weitere Regenfälle vorhergesagt sind. "Wenn der Pegel weiter steigt, dann kommen wir auf jeden Fall wieder", sagt Gabriel Jourdan. Nur eines sollte man unbedingt vermeiden auf dem Roten Main, weiß Nico Notnick: Wasser schlucken. "Im Winter hat mich die Welle mal runtergedrückt. Da habe ich viel Wasser geschluckt und hatte im Anschluss drei Tage Magen-Darm."

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