Die Blumenschau gibt noch einmal alles und spielt mit dem Herbst, der Kunst und mit der Schärfe Feuerwerk der Farben zum Finale

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Zum Schluss ging es richtig schnell. Einen Tag früher als geplant sind sie fertig mit der neuen, der letzten, der 14. Ausstellung in der Blumenschau der Landesgartenschau. Dieter Scheffler und sein sechsköpfiges Team geben zum Finale noch einmal Vollgas. Sie spielen mit den Farben, die der Herbst mitbringt. Sie spielen mit der Kunst in allen Ausstellungskuben in der Halle. Und sie machen es richtig scharf.

 
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Aus dem "großen Füllhorn der Natur mit seinen Farben, mit fruchttragenden Gehölzen wie Hagebutte, Baumwürger und Zieräpfeln" bedient sich die Ausstellung, die unter dem Titel Herbstsinfonie die richtigen Töne zum Abschluss der Landesgartenschau treffen soll. "Weiß, Gelb, Rosa, Violett, Orange, das sind die Farben, die dominieren. Wir haben wahrscheinlich so viele Blumen zum Finale in der Halle wie bei bislang keiner anderen Ausstellung", sagt Scheffler. Ungewöhnlich, und ungewöhnlich scharf: Die Chilli-Ausstellung mitten in der Halle. Die Besucher, die am Donnerstag durch die zu mehr als 90 Prozent fertige Ausstellung gehen, sind sichtlich angetan. Bleiben überall lange stehen, zücken Handys und Kameras, um festzuhalten, was jetzt noch bis zum 9. Oktober zu sehen ist.

Die Kunst als persönlicher Höhepunkt

"Mein persönlicher Höhepunkt ist die Kunst. In jeder Kube ist Kunst von durchaus renommierten Bildhauern zu sehen", sagt Scheffler. Dominierend sind die Holz-Kunstwerke von Michael Laus aus Wegscheid bei Passau. Auch die Skulpturen von Silvio Ukat aus Glauchau sind Hingucker. Ebenso wie die Drucke von Hubert Huber. Claude Stockinger aus Stockinger hat sich mit dem Hörl-Hund "Folichon" auseinander gesetzt. Auf ziemlich spektakuläre Weise. "Kann sein, dass der eine oder andere aufschreit, aber das ist durchaus gewollt. Ich mag so was", sagt Scheffler im Gespräch mit unserer Zeitung. Stockinger, der schon die goldenen Hundehäufchen neben die "Folichons" auf der Gartenschau platziert hatte und damit für Zündstoff gesorgt hatte, ist bei der letzten Blumenschau-Ausstellung Teil von Schefflers Team und arbeitet bei der Gestaltung mit.

Ein Prozess, der sich erst entwickelt

Vieles, was die Besucher als Gesamtkunstwerk erleben, ist ein Prozess, der sich erst entwickelt, sagt Scheffler. Der Hirsch von Michael Laus beispielsweise, der erhaben auf einem riesigen Stahl-Tisch steht und aussieht, als würde er durchs Unterholz streifen, der "hat sich in der Art erst nach und nach so ergeben. Erst hatten wir den Tisch und die Ölkanister. Dann kamen die Olivenzweige. Und erst ganz zum Schluss der Hirsch. Plötzlich hat es gepasst". Üppig, vielfältig, bunt, gute Kunst. Das sind die Schlagworte, die Scheffler für die letzte Schau verwendet. "Die Leute sollen was mitnehmen, sollen im Kopf behalten, wie toll die Gartenschau war. Sie dürfen auch ruhig ein Tränchen verdrücken, weil's vorbei ist." 

Letztes Pre-Opening am Freitagabend

Am Freitagabend gibt es das letzte Pre-Opening in der Halle. Um 19 Uhr mit klassischer Musik, mit der Opernsängerin Wilma Maller, die auch am Samstag um 12 Uhr noch einmal singen wird. "Wir lassen abends auch noch ein bisschen länger offen. Weil die Schau bei Licht noch einmal anders wirkt." 

Geschenkte Ideen

Die Blumenschau, sagt Scheffler, "verschenkt Ideen. Im besten Sinn auch Freude". Und auch er werde "mit einem guten Gefühl" übernächste Woche aus Bayreuth abreisen. "Ich glaube, wir haben eine gute Arbeit geleistet. Viele haben sich in den vergangenen Monaten zu Stammkunden entwickelt. Und es gibt einige, die uns ansprechen und sagen, sie wüssten gar nicht, was sie nach der Gartenschau machen sollen. So gut hat es ihnen gefallen." Im Gelände hat sich der renaturierte Rote Main zum Lieblingsort Schefflers entwickelt. "Das ist so traumhaft schön gelegen. Ein traumhafter Platz zum Verweilen und für mich einer der zentralen Punkte der Gartenschau." An die Stadt, sagt Scheffler, habe er "eine große Bitte: Sie muss die Seebühne weiter bespielen. Das ist so ein genialer Ort mit einer so genialen Akustik. Das muss erhalten bleiben."

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