Die Blumenhalle auf der Landesgartenschau: Dem Frühling voraus und vom Winter erwischt - Bald erster Umbau Gartenschau: Blüten und Ideen

Von

Sie war in den ersten Tagen der Landesgartenschau schon ein beliebter Platz: die Blumenhalle. Hier ist es trocken, wenn draußen der Regen tobt. Und hier blüht schon, was auf dem Gelände erst viel später farbig punkten kann. Dieter Scheffler und sein Team waren die Letzten, die auf den Punkt fertig wurden. Und sie stecken schon in den Vorbereitungen für den Umbau.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die technischen Vorbereitungen, also der Bau der Halle und dem Drumherum, seien das eine, das geplant und organisiert werden müsse, sagt Dieter Scheffler am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. "Das andere sind die Blumen und die anderen Pflanzen. Das muss alles so spät wie möglich kommen, dass wir frische Ware und Qualiät präsentieren können. Dafür habe ich einen engen Logistik- und Zeitplan erarbeitet, nach dem wir vorgegangen sind." Zwölf Stunden vor der Eröffnung am vergangenen Freitag sei alles fertig gewesen. "Die erste Ausstellung war gegen 18 oder 19 Uhr fertig. Alles ganz normal, ohne großen Stress", sagt Scheffler. "Frühlingsouvertüre" heißt die Ausstellung, die erste von 14. "Bei allen Ausstellungen versuchen wir, musikalische Bezüge herzustellen."

Drei Tage Umbau

Das gilt auch für die nächste, die ab Montag im laufenden Betrieb umgebaut wird. Drei Tage lang. "Pflanzen für Balkon und Terrasse. Also Ideen für Menschen, die keinen Garten haben. Möbel Accessoires, Anwendungsbeispiele. ,Harmonie und Variation' heißt die Schau", sagt Scheffler. Wie alle anderen ist das, was Scheffler sich ausdenkt und das Team umsetzt, "eine reine Schau. Nichts zum Kaufen. Alles Dinge, die die Leute im Kopf mitnehmen können." Oder mit der Kamera festhalten. Wie Anneliese Roth aus Jena. Sie hat sich in die Installation der Kunststoff-Flaschen verguckt. "Eine tolle Idee", sagt sie zu ihrem Begleiter Günther Kernchen. Sie zückt die Kamera, macht ein Bild. "Die Blumenhalle ist toll, sagt Günther Kernchen. "Die Flaschen bunt zu umwickeln, aufzuhängen und Blumen rein zu tun. Das werden wir daheim auch mal nachmachen." Wie so viele andere, die zur Landesgartenschau kommen, sind Roth und Kernchen Gartenschau-Fans. "Wir waren auch schon auf einigen Bundesgartenschauen. Und immer nehmen wir Ideen mit", sagt Anneliese Roth. Dann geht es raus in die Kälte. "Wir sind gespannt aufs Gelände."

"Ich brauch' den Umtrieb, sonst geh ich ein"

Vor der Halle zupft Friedemann Haug braune Blätter von den Stiefmütterchen. Soll ja alles schön sauber, frisch und ordentlich aussehen. Haug ist 71 Jahre alt, Gärtnermeister, Florist und Hallenmeister der Blumenhalle. "Das ist der, ohne den es nicht geht", sagt Dieter Scheffler. Haug muss lachen, als er gefragt wird, warum er noch arbeitet. "Weil's Spaß macht. Und weil man merkt, dass man noch lebt." Ich brauch' den Umtrieb, sonst geh ich ein." 38 Jahre lang war er selbstständig. Danach hat er schnell gemerkt, dass er nicht fürs Sofa gemacht ist. Die Landesgartenschau in Bayreuth ist die dritte, die er mit Scheffler macht. "Und irgendwie ist die für mich das Nonplusultra. Unglaublich, was dem Dieter immer wieder alles einfällt." 

Die Leute bleiben lang in der Halle

Die Tulpenarrangements und die Präsentation der Säulenvasen sind es, die Friedemann Haug derzeit am besten gefallen. "Aber auch die Installation mit den Birken hat was. Man entdeckt ja ohnehin ständig was Neues hier." Zwischen einer Viertel- und einer halben Stunde, schätzt der Hallenmeister, verbringen die Menschen in der Blumenhalle. Sehen sich fest an den verschiedenen Ausstellungsbeiträgen auf den 1000 Quadratmetern. Und: "Man trifft hier auch Leute, die man schon oft in Bamberg oder Deggendorf getroffen hat."    

Kälte hat den Blumen zugesetzt

Die Kälte der vergangenen Tage hat einigen Pflanzen selbst unter dem Zeltdach der Blumenhalle zugesetzt, sagt Scheffler. "Die Anturien, die wir zusammen mit Orchideen arrangiert hatten, sind alle braun geworden wegen der Kälte. Die mussten wir schon alle rausnehmen. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so kalt werden würde. Eine Heizung hätte sich trotzdem nicht gelohnt für die doch relativ wenigen kalten Tage." Scheffler sagt, wenn jetzt ab Montag die nächste Ausstellung aufgebaut werde, dann werde man auch einen der Kuben in der Halle so umgestalten, dass er schnell zur Ausweichspielstätte umgebaut werden könne. "Darüber habe ich mit André Riedel vom Veranstaltungsmanagement schon gesprochen. Das ist ja am Wochenende gut angekommen. Obwohl es sich nicht für alles eignet. Ruhigere Sachen gehen hier ganz gut."

Bayreuth gefällt Dieter Scheffler gut

Die Schau in Bayreuth, sagt Scheffler, gefällt ihm gut. "Die Mischung zwischen pflanzlichen und landschaftlichen Beiträgen ist wirklich genial. Gut gelungen ist, dass man das alles auf dem Gelände verteilt hat." Von Bayreuth selbst hat er noch gar nicht viel gesehen. "Kommt noch", sagt Scheffler. "Aber der Menschenschlag hier, der taugt mir. Erst etwas zurückhaltend, aber wenn sie von etwas überzeugt sind, dann hat man einen großen Fan gewonnen."

Alle Artikel, die über die Landesgartenschau erschienen sind, finden Sie hier

    

Autor

Bilder