Deutschlands bester Fahrzeugbauer

Von Werner Reißaus
Der frisch gebackene Bundessieger in der Karosserie- und Fahrzeugbautechnik, Simon Weisath (rechts), mit seinem Meister Thilo Stamm. Foto: Werner Reißaus Foto: red

Simon Weisath kommt aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus: Nach dem Landessieg im Berufswettkampf der Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker ist der 19-Jährige jetzt sogar der Beste seiner Zunft in ganz Deutschland.

 
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Natürlich ist Simon Weisath stolz auf seine Leistung, auch wenn er sich dann doch eher zurückhaltend gibt. „Heute gehe ich vielleicht eine Stunde eher heim“, sagte er, als er von seinem Bundessieg erfahren hatte. Bei seinem Arbeitgeber, dem Sonderfahrzeugbauer Zanner in Wirsberg, hatte da niemand etwas dagegen. Schließlich wartete daheim die Familie. Und seine Schwester hatte dem 19-Jährigen bereits erzählt: „Die Oma hat vor Freude geweint!“ Gefeiert wird aber erst am Wochenende, wenn Freundin Lisa daheim ist, die in Bamberg eine Ausbildung macht.

Nicht gut geschlafen

Am Freitag war der Zettlitzer, der sich gerade erst beim Landeswettbewerb in Nürnberg durchgesetzt hatte, nach Frankfurt gefahren, um sich der Konkurrenz von sechs weiteren Landessiegern zu stellen. Noch am Abend wurden die jungen Männer in der Werkstatt eingewiesen, in der am Samstag der Wettkampf stattfinden sollte. Doch davor lag noch eine lange Nacht, in der Simon Weisath „nicht wirklich gut“ geschlafen hat: „Ich war schon etwas aufgeregt.“ So hatte er zumindest keine Probleme, um 6 Uhr aufzustehen und pünktlich um 7 Uhr zum Wettkampf anzutreten.

Gutes Gefühl

Drei strenge Prüfer waren vor Ort, um die Arbeit der Konkurrenten zu begutachten. Simon Weisath bekam die Aufgabe, einen Heckanfahrschutz mit Halterung für ein Licht anzufertigen. Die maximale Zeit – acht Stunden. „Ich musste mich in den Plan einlesen, es wurde die Werkstatt kurz erklärt und danach lief auch schon die Zeit“, erzählt Weisath, der mit der Aufgabe von Anfang an gut zurecht kam. Denn schon nach sieben Stunden war der 19-Jährige mit Schweißen, Bohren und Kanten sowie dem Zusammenfügen der Bauteile aus Alu und Metall zu seinem 40x40x50 Zentimeter großen Werkstück fertig. Und er hatte ein gutes Gefühl. „Vor der Abreise habe ich mir die anderen Arbeiten mal kurz angeschaut und wusste, dass ich unter den ersten Drei sein könnte.“

Am Anfang stand ein Praktikum

Dass er am Ende sogar alle anderen aus dem Feld geschlagen hatte, erfuhr Weisath über das Internet: „Kurz vor Mittag habe ich reingeschaut und bin dann zu meinem Meister gegangen und habe ihm gesagt, dass ich Bundessieger geworden bin.“ Ein Werdegang, der vor einigen Jahren bei der Ausbildungsmesse im Beruflichen Schulzentrum in Kulmbach seinen Anfang nahm: „Dort interessierte mich ein Workshop der Firma Zanner Fahrzeugbau. Ich nahm mir die Unterlagen mit und kurz danach vereinbarte ich in dem Unternehmen ein Praktikum.“ Es folgten die Lehre und jetzt ein toller Abschluss – vorerst, denn Weisath will bei Zanner bleiben, was Firmenchef Klaus Seifert natürlich freut. Das nächste Ziel? Meister! Zuvor will er aber noch zwei, drei Jahre Berufserfahrung sammeln.