Deutsche Elite kommt AC Bayreuth richtet in Bindlach Classic Cup aus

3000 Kilogramm an Gewichten, ein Heberbrett und Hydraulikständer mussten vom Veranstalter AC Bayreuth nach Bindlach gebracht werden. Enormer Aufwand, doch schließlich soll die Premiere auf bundesdeutscher Ebene auch klappen. Foto: Imago Images Foto: imago sportfotodienst

KRAFTDREIKAMPF. Novum für den AC Bayreuth: Erstmals richtet die Gewichtheberabteilung des Traditionsvereins mit dem Classic Cup eine bundesweite Veranstaltung aus. Am Samstag geben sich die stärksten Männer und Frauen Deutschlands in der ehemaligen Halle der Deutschen See am Esbachgraben 6 in Bindlach ein Stelldichein. Die Wettkämpfe beginnen um 9 Uhr und enden gegen 21 Uhr nach der Siegerehrung.

 
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Das Ausweichen nach Bindlach hat einen einfachen Grund: Der Boden im Kraftraum des Bayreuther Sportzentrums, in dem die AC-Athleten sonst trainieren, ist wegen Schäden am Estrich ungeeignet.

Die Halle wird von der Bayreuther Kraftsportlegende Horst Bauer zur Verfügung gestellt. Mit 60 Jahren ging er als Ringer 2018 noch in der Bayernliga auf die Matte, mit 61 Lenzen nimmt Bauer noch immer die Langhantel in die Hand. Der mehrfache Bayerische Seniorenmeister im Bankdrücken startet zwar nicht selbst, unterstützt jedoch seinen Verein durch die Halle in erheblichem Maße.

Dort ist sowohl ein geeigneter Aufwärm- als auch Wettkampfraum vorhanden. Bis zu 300 kg werden beim Wettkampf auf die Langhantel aufgelegt. Der Dreikampf besteht aus den Einzeldisziplinen Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben nach den Regeln des Weltverbandes IPF (International Powerlifting Federation). Bei der Nordbayerischen Meisterschaft der Kraftdreikämpfer im letzten Dezember bestand die Halle ihre Feuertaufe.

Ein Mixed-Team besteht aus vier Hebern, mindestens eine Frau muss im Quartett enthalten sein. Die Frauenleistung und die beiden Bestleistungen der restlichen Starter kommen in die Mannschaftswertung. Ein männlicher Heber im Mixed-Team liefert somit das Streichergebnis, selbst wenn er über der Frauenleistung liegt.

Die unglaubliche Rekordleistung des Mainzers Sascha Stendebach von 828 kg wird durch einen Teilnehmer von der Ostseeküste noch überboten. Andreas Reiz aus Greifswald bewältigte im Dreikampf insgesamt 837 kg, den Zuschauern wird somit Spitzensport geboten. Der bundesweite Teamwettkampf wird im klassischen Stil ausgetragen. Dies bedeutet, dass die Sportler keine spezielle Heberkleidung tragen dürfen. Jegliches Equipment wie unterstützende Heberhemden oder Beinbandagen sind untersagt.

14 Mannschaften sind am Start

Bundesweite Sportereignisse sind beim AC Bayreuth als Veranstalter äußerst rar gesät. 1944 fand in der voll besetzten Fabrikhalle der Neuen Baumwollspinnerei an der Casselmannstraße die Deutsche Meisterschaft im Freistilringen statt, und 1998 wurden in der Oberfrankenhalle die Deutschen Jugendmeisterschaften im Griechisch-römisch-Ringen ausgetragen.

Für die Sportler an der Langhantel ist der Classic Cup mit extremem Aufwand verbunden, und für Julian Schramm, der zusammen mit Tobias Moertel den AC zu einem der führenden Kraftdreikampf-Vereine in Bayern gemacht hat und auch für die Wettkampfleitung zuständig ist, waren die letzten Wochen Schwerstarbeit. Insgesamt 14 Teams unter anderem aus Aachen, Erfurt, Greifswald, Jena, Mainz, Nürnberg, Landshut, Ulm, Würzburg und natürlich auch vom gastgebenden AC haben für den Samstag gemeldet.

Doping-Kontrolleure sind vor Ort

Die NADA- und WADA-Prüfer werden wie immer Dopingkontrollen vor dem Kraftmessen durchführen, damit im Vorfeld keine verbotenen Substanzen zum Muskelaufbau und damit der Leistungssteigerung eingenommen werden können. Bisher ergaben alle NADA-Kontrollen bei Veranstaltungen des AC im Sportzentrum negative Testergebnisse.

Moderator kommt aus New York

Die erste Großveranstaltung wirft natürlich ihre Schatten voraus, und das Team um Schramm hatte eine mehrwöchige Vorbereitungsphase. Nicht nur das Heberbrett, sondern auch Hydraulik-Ständer und 3000 kg an Gewichten mussten nach Bindlach transportiert werden. Zum Einstand wollen die Bayreuther den deutschen Kraftsportlern einen entsprechenden Rahmen bieten. Die Moderation übernimmt mit Eugene Biancheri ein New Yorker Profi aus der Powerlifterszene. Auch beim Scheibenstecken werden drei Profis benötigt, da innerhalb einer Stunde mehrere Tonnen schweißtreibend und auf das Kilogramm passend für jeden Teilnehmer laufend umgesteckt werden müssen.

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