Deutsche Autorin Sophie Passmann findet deutsche MeToo-Debatte inkonsequent

Sophie Passmann hält die MeToo-Debatte für inkonsequent. Es seien zu wenig "Köpfe gerollt". Foto: Bernd von Jutrczenka Foto: dpa

Die MeToo-Debatte hat einiges verändert. Die Autorin Sophie Passmann hält sie jedoch für inkonsequent - und sagt, was ihr fehlt.

 
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Leipzig - Die Journalistin und Autorin Sophie Passmann (25) bedauert, dass die MeToo-Debatte in Deutschland zu wenig Konsequenzen hat. "Mir fehlt die öffentliche Empörung, dass wir MeToo als Gesprächsangebot zu schnell haben von dannen ziehen lassen", sagte sie auf der Leipziger Buchmesse.

Zudem seien zu wenig "Köpfe gerollt". In den USA werde männlicher Machtmissbrauch und Ungleichheit zwischen den Geschlechtern seit Monaten diskutiert. In Deutschland habe es drei Wochen lang Talkshows mit dem Tenor "Sexismus, ja, ganz schwieriges Thema" gegeben.

Passmann hat für ihr Buch "Alte weiße Männer" mit bekannten Männern aus Politik und Medien über Feminismus diskutiert. Dabei habe sie etwa positiv überrascht, dass der langjährige Fußballkommentator Marcel Reif zwar gesagt habe, Feminismus interessiere ihn nicht, dann aber sehr genau formuliert habe, dass es bei MeToo um Machtstrukturen und nicht um Sex-Skandale gehe.

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