Ein Investor, möglichst aus Deutschland, soll es mitbringen und dafür gut 25 Prozent an der Firma bekommen. Gute Geschäfte mit dem neuen Produkt sollen den Investor, den es noch nicht gibt, überzeugen. 10 000 Nutzer von LivingApps will Kastner-Maresch binnen sechs Monaten gewinnen und danach den Einstieg eines Kapitalgebers perfekt machen.
Vorbereitung eines neuen Geschäftsmodells
Dafür arbeitet der Chef 60 bis 70 Stunden die Woche. „Aber das bezeichne ich nicht als Arbeit. Ich mach’s freiwillig und mit Begeisterung. Es gibt keine Zweifel, dass es gelingen wird.“ Sagt er, „einer der bunten Vögel in der Region“. Bunt, ja das ist er, der nicht ins übliche Raster des herkömmlichen Unternehmers passen will und dies klar kundtut. „Uns ist die Vorbereitung eines neuen Geschäftsmodells wichtiger als eine möglichst gute Profitabilität“, sagt er.
Mit Kreativität und dem Mut, Neues und Großes zu schaffen, orientiere man sich an dem, was im Silicon Valley völlig normal sei. Als er 1991/92 ein Jahr im Silicon Valley Stanford verbringen konnte, hat sich bei ihm der Valley-Virus eingenistet. „Jetzt (vor etwa drei Jahren) ist er mit Macht ausgebrochen.“ Angst vor Neuem hat er also nicht: „Es ist besser, sein Geschäftsmodell selbst zu zerstören als darauf zu warten, dass dies andere tun.“
Zur Person
Alois Kastner-Maresch, promovierter Mathematiker, ist Vorstand und größter Gesellschafter des Bayreuther Software-Dienstleisters LivingLogic. In den 90er Jahren war Kastner-Maresch ein Jahr im Silicon Valley. Dort hat sich bei ihm der „Valley-Virus“ eingenistet. Mit LivingApps, das dem Kunden hilft, seine eigene Software zu stricken, will Kastner-Maresch ein neues Firmenkapitel aufschlagen und Umsatz und Zahl der Mitarbeiter (aktuell 20) vervielfachen.