Der LSG Bayreuth fehlt Aufwind

Die Bayreuther sind weiterhin vom Wetterpech verfolgt. Trotz großer Bemühungen konnte die LSG in der 12. Bundesligarunde nur den 17. Platz erreichen. Der Titelverteidiger verlor damit einen weiteren Tabellenrang und liegt auf Platz zehn.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Nach einem Samstag ohne jegliche Thermik mussten die Piloten der Luftsportgemeinschaft alle Karten auf den Sonntag setzen. Aber auch dieser hielt in Franken nicht das, was der Deutsche Wetterdienst versprochen hatte. Als die Sonne mit der Erwärmung des Bodens beginnen und damit die nötigen Aufwinde produzieren wollte, kam über Bayreuth eine große abschirmende Wolkendecke. Nur vier Piloten schafften um die Mittagszeit den Abflug.

Ohne Hilfsmotor unterwegs

Heiko Hertrich und Tochter Ylva auf dem Copilotensitz waren als einzige ohne Hilfsmotor unterwegs. Nach dem Windenstart gelang es ihnen mit viel Mühe, von 200 Meter über dem Boden bis auf 1000 Meter zu steigen. Dann ermöglichte der gute Gleitwinkel des Seglers den Anschluss in den Frankenwald.

Inzwischen war auch Sebastian Baier gestartet; er konnte unter Einsatz seines kleinen Hilfsmotors bis zu Hertrich aufschließen. Im Teamflug wollten beide nun gegen den starken Westwind so weit wie möglich vorankommen. Über Coburg wurden die Bedingungen sogar richtig gut. Erst über Bad Kissingen war wegen einer dichten Wolkendecke mit Schauern und Gewittern ein Weiterflug nicht mehr möglich.

Den Rückenwind genutzt

Beim Rückflug nach Bayreuth nutzte Hertrich den Rückenwind optimal. Er schaffte es, immer in Höhen über 1000 Meter zu bleiben, und musste nur für wenige Kreise in starken Aufwinden stoppen. Erst bei Kronach war die schnelle Jagd zu Ende. Lange kämpfte er, um aus einem letzten schwachen Aufwind die benötigte Höhe von 800 Metern für einen sicheren Gleitflug nach Bayreuth herauszuholen. Ihm gelang ein Flug mit 72,2 km/h.

Baier fand keinen Aufwind mehr und musste seinen Motor anlassen, um nach Hause zu kommen. Trotzdem ging seine Leistung in die Bundesligawertung ein, weil er genügend lange im reinen Segelflug unterwegs gewesen war. 72,6 km/h waren seine Ausbeute.

Alexander Müller und Wolfgang Clas konnten in ihren Segelflugzeugen mit Klapptriebwerk gleich nach dem Start über das Fichtelgebirge hinweg in die bessere Thermik fliegen. Beide gelangten bis nach Gera und versuchten, mit den Supersegler mit 28 Metern Spannweite gegen den Wind nach Westen zu fliegen.

Müller gelang der Sprung über den schon mit Schauern übersäten Thüringer Wald. Clas musste seinen Motor anlassen, um heim zu kommen. Mit 61,6 km/h schaffte er es nicht in die Teamwertung, weil Müller nach einem kurzen Ausflug bis nach Bad Neustadt/Saale wieder den Weg bis nach Bayreuth fand und mit 79,9 km/h das beste Bayreuther Ergebnis ablieferte.

Sieger aus Berlin

Insgesamt 224,7 km/h standen somit für die Bayreuther Mannschaft zu Buche, Rundenplatz 17. Der Fliegerclub Charlottenburg-Berlin erzielte 339,0 km/h und gewann vor dem Fliegerklub Brandenburg (336,5) und dem LSV Schwarzwald (320,4).

In der World League scheint nun die große Zeit der nordamerikanischen Vereine angebrochen. Alle drei ersten Rundenplätze gingen in den Westen der USA: Mit über 388 km/h siegte der Soaring Club aus Minden (Nevada) vor Soar Truckee (372), ebenfalls aus Nevada, und Moriarty Soaring aus Albuquerque (Arizona, 343).

red

Autor