Nur noch wenige Hühner laufen durch das Gehege hinter dem Nachbarhaus. Manchen fehlen ein paar Federn, auch ein Hahn sieht ziemlich gerupft aus. „Das war der Hund“, sagt der Nachbar, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Viermal war Lucy unterm Zaun durchgeschlüpft, viermal hatte sie gefangen, was ging. Am Ende standen neun Hühner und eine Ente auf ihrer Opferliste. Auch der Hahn hat ihren Angriff nicht überlebt, den der Nachbar mit dem Wurf einer Mistgabel eigentlich retten wollte. Dabei hatte er lange zugesehen und viel Geduld gehabt. „Ich wollte immer Frieden mit den Nachbarn.“ Aber als er die wilde Lucy mit seinem Hahn im Maul sah, ging der Beschützer-Instinkt mit ihm durch. Jeder habe das Recht, sein Eigentum zu verteidigen, sagt er. Auch mit der vierzackigen Mistgabel. Die Tierarztrechnung von 153,25 Euro zahlt er. „Die kann die Nachbarin von den 455 Euro für die Hühner abziehen.“