Der ehemalige Förderverein Landesgartenschau widmet sich nun einem neuen Ziel Wilhelminenaue hat neuen Unterstützer

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Die Wilhelminenaue ist noch bis 9. Oktober wegen der Landesgartenschau das Ziel sehr vieler Menschen. Nach der Gartenschau soll das Gelände weiter attraktiv bleiben. Das will der neue Förderverein Wilhelminenaue unterstützen. Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Die Umwandlung ist gelungen: Den Förderverein Landesgartenschau, der am 29. September vor sieben Jahre gegründet worden war, gibt es so nicht mehr. Der neue Verein mit dem vorerst gleichen Vorstand, 125 Mitgliedern und einem neuen Ziel heißt seit Mittwochabend Förderverein Wilhelminenaue. Der hat sein erstes Projekt vor der Brust.

 
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Der Mainauenhof war gut besucht. 25 Mitglieder des Vereins waren da, "und etwa noch einmal so viele Sympathisanten, die noch nicht dem Verein angehören", sagt Wolf Wolfschmidt, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Ideen des Vorstands, den Verein  umzuwidmen und mit einem neuen Vereinszweck ausgestattet in die Zukunft zu schicken, seien "zu 100 Prozent angenommen worden". Der Verein werde jetzt neu ausgerichtet: auf die Nachnutzung des Landesgartenschaugeländes zwischen dem Flößanger und der Hölzleinsmühle.

Der Infopavillon zieht um

Ein erstes Projekt gibt es bereits: Der Infopavillon in der Ouvertüre, "in dem die Leute bislang den Glotzaugengerch und seine Freunde kaufen konnten", ist laut Wolfschmidt dem Förderverein zum Kauf angeboten worden. "Wir werden das Angebot annehmen und den Pavillon versetzen. Er wird auf das Panoramakabinett umziehen." Rund 5000 Euro werde das Umsetzen des Pavillons kosten, man werde die vorhandene Infrastruktur nutzen, die derzeit noch dem Gastropavillon zur Verfügung steht, der nach Ende der Gartenschau abgebaut wird. "Es gibt nach der Gartenschau zwei gärtnerische Schwerpunkte: einen auf dem Kulturkabinett, einen auf dem Panoramakabinett", sagt Wolfschmidt. Unter anderem dafür könnte der Pavillon genutzt werden. "Aber man kann ihn auch nutzen, um sich Infomaterial zu holen." Die genaue Nutzung soll der neue Vorstand des Vereins festlegen. "Den Vorstand suchen wir noch. Wir wollen bei der turnusgemäßen Hauptversammlung im kommenden Jahr einen neuen Vorstand wählen."

Federführung liegt bei der Stadt

Die Nutzung, die Gestaltung und die Unterstützung bei der Gestaltung der Wilhelminenaue, das werden die Hauptziele des Vereins sein, sagt Wolfschmidt. Allerdings immer mit der Maßgabe, dass die Stadt die Federführung hat. "Wir sind die Kümmerer, bringen uns gerne ein."

Nachnutzung oft noch offen

Wie es mit den Ausstellungsbeiträgen weitergeht, wenn die Landesgartenschau am 10. Oktober Geschichte ist, ist eigentlich klar. Aber nur eigentlich. Denn Norbert Raps, der mit mehreren Partnern den Purus-Garten in einem Gegenwert von rund 200.000 Euro angelegt hat, wie Raps sagt, würde den Garten gerne am Auenbogenweg belassen. Und nicht platt machen. "Uns würde das Herz bluten, wenn wir den nachhaltig angelegten Garten zerstören müssten", sagt Raps im Gespräch mit unserer Zeitung. Er und seine Mitstreiter aus der Region würden einen Verein gründen, um die Pflege des Gartens kostenneutral für die Stadt zu gestalten.

"Wir hätten beispielsweise eine Unterstellmöglichkeit für die Leute auf dem Gelände, wenn es regnet oder wenn ein Unwetter aufzieht", sagt Raps. Gleich nebenan sei die Dirt-Bike-Anlage, werde der Grillplatz und ein Bolzplatz geschaffen. "Außerdem wäre der Garten eine Anlaufstelle für Schulen zum Thema Nachhaltigkeit", sagt Raps. Denn für den Bau wurden entweder wiederverwendete, aufbereitete oder nachhaltige Rohstoffe verwendet. Die Anlage könnte auch von dem neuen Förderverein Wilhelminenaue genutzt werden, dem Raps am Mittwochabend beigetreten ist.

Die Stadt habe sich zu dem Thema noch nicht geäußert, sagt Raps. "Eine Antwort wird in den nächsten Tagen kommen", sagt Ulrich Meyer zu Helligen. "Alle Aussteller wussten, dass sie rückbauen müssen. Die Genehmigung ist für temporäre Bauten  erteilt worden." Und: "Der Garten ist im Nachnutzungskonzept nicht enthalten. Darüber kann auch nicht die Landesgartenschau-Gesellschaft entscheiden. Das ist dann Sache der Stadt", sagt Meyer zu Helligen, der Leitet des Stadtplanungsamtes und in Personalunion Geschäftsführer der Gartenschau-GmbH ist.

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