Schnelle Brotzeiten
Mittags bieten die Verkäuferinnen ein warmes Mittagessen an, das in der Küche im Laden zubereitet wird. Für schnelle Brotzeiten ist man jederzeit gerüstet. „Wir legen sehr viel Wert auf Frische“,sagt Hacker-Zeitler. Man kann im Dorfladen Geld abheben, Pakete abgeben und eine Textilreinigung hat dort ihre Annahmestelle eingerichtet.
Briefkasten der Deutschen Post
Demnächst soll am Dorfladengebäude auch ein Briefkasten der Deutschen Post angebracht werden, sagt Bürgermeister Roder. Und einen Arzneimittelbriefkasten möchte man ebenfalls aufstellen. Das bedeutet: Man wirft sein Rezept ein und bekommt es am nächsten Tag (über eine Apotheke zugestellt) im Laden. Und demnächst soll es dort auch zeitlimitiertes, freies WLAN (lokales Funknetz) geben.
Zugewinn an Lebensqualität
Für Roder ist der Dorfladen ein Zugewinn an Lebensqualität. Und was ihn in diesem Zusammenhang wichtig ist, dass es nicht nur ums Einkaufen geht: „Der Dorfladen soll ein sozialer Treffpunkt sein, wo man sich austauschen kann, das macht ihn aus.“ Dafür hat man auch im Umfeld alles dafür getan und den Platz rund um den Laden als Dorfplatz gestaltet, den man vorher eigentlich nicht hatte. Mit Parkplätzen, Sitzgelegenheiten, einem Brunnen und Grünflächen. „In Vorbach war kein Leben mehr“, so Roder.
Rund um den Dorfladen hat sich das nun geändert: „Jetzt hat man wieder einen Punkt, wo man sich treffen kann.“ Die Firma Novem als der größte Arbeitgeber in Vorbach beziehungsweise die Belegschaft tun ihr Übriges dazu, dass in der Ortsmitte mehr Leben eingekehrt ist. Viele Mitarbeiter kaufen dort ein oder holen sich in ihrer Pause eine Brotzeit. Dann kommt noch hinzu, dass am Tag rund 1600 Fahrzeuge durch die Ortschaft fahren und der eine oder andere hält, um sich im Dorfladen etwas zu besorgen. An der Stelle, wo nun der Dorfladen steht, habe Handlungsbedarf bestanden. Zwei unbewohnte, marode Häuschen und eine alte Scheune machten den Platz neben dem Feuerwehrgerätehaus nicht gerade zum Schmuckstück des Dorfes. Dass das Projekt Dorfladen im Rahmen einer einfachen Dorferneuerung entstehen konnte, brachte der Gemeinde einen Zuschuss von 350 000 Euro. 33 000 Euro gab es obendrein von der Leader-Förderstelle. Dennoch blieb für die kleine Gemeinde Vorbach ein Eigenanteil von rund 420 000 Euro, um das Projekt zu finanzieren. Bürgermeister Roder, der dem Projekt Dorfladen anfangs eigentlich vorsichtig kritisch gegenüber stand, weiß, dass man damit ein Risiko eingegangen ist. Obwohl man das Projekt von einem Unternehmensberater durchleuchten ließ und der eine gute Prognose gestellt hat. Dennoch: Bleiben die Kunden aus, ist es nichts mit der Prognose, in drei Jahren „die schwarze Null“ zu schreiben. Danach sieht es aber momentan nicht aus.