Elf Stunden Fahrt in die Heimat
Hat er kein Heimweh? „Eigentlich nicht“, sagt Kis. Außerdem fahre er alle vier Wochen mit dem Auto die rund elf Stunden in seine kleine Heimatstadt Kunhegyes rund 150 Kilometer östlich von Budapest. Ein paar Tage Erholung? „Wie man’s nimmt. Meistens helfe ich dann in der Landwirtschaft der Familie meiner Freundin.“
Jetzt ist der Meister dran
Mindestens ein paar Jahre wird das noch so bleiben, denn Kis will bald den Meister in Angriff nehmen. Was seinen Chef freut, „denn oft werden uns gute Leute schnell abgeworben. Wir bilden aus, dann kommen die Großen der Branche“, sagt Fuchs, der das aber auch als Auszeichnung sieht: „Wir sind so etwas wie eine Kaderschmiede für Isolierer.“ Deutscher Meister inklusive.
Das Unternehmen
F. K. Isoliermontage (FKI) wurde 1994 von Helmut Fuchs gegründet und hat seinen Sitz in Kirchahorn. Mittlerweile ist auch seine Tochter in der Geschäftsleitung, sein Sohn macht erste Schritte im Unternehmen. Obwohl es bundesweit deutlich größere Konkurrenten gibt, ist FKI laut Fuchs der größte Anbieter in Nordbayern für Wärme- und Kältedämmung sowie Schall- und Brandschutz.
Jeweils 40 Prozent des Jahresumsatzes von rund sechs Millionen Euro macht FKI mit Projekten in der Industrie (vor allem Pharma und Lebensmittel) und mit Haustechnik für große Gebäude, der Rest sind Nischen. Die Kunden finden sich vor allem in Süd- und Mitteldeutschland, aber auch in Österreich, der Schweiz und Polen. Einzelprojekte gab es aber auch schon in Griechenland, Tansania oder der Ukraine. Dabei geht es um Dämmung und Isolierung von Kesseln, Kälteanlagen, großen Kühltunneln oder auch Trocknungsanlagen unter anderem bei großen Pharmaunternehmen wie Boehringer oder Rentschler, Brauereien wie Paulaner aber auch Krug, großen Milchhöfen wie etwa in Bayreuth oder in der Papierindustrie.
Bis zu 100 Baustellen laufen parallel, wenn auch nicht immer gleichzeitig. Die FKI-Monteure sind dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten vor Ort. Hinzu kommen Dauerwartungsverträge etwa mit Boehringer, wo immer jemand von FKI präsent ist.
Blechverkleidungen werden in Kirchahorn vorproduziert und dann vor Ort montiert, das Dämmmaterial wird zugekauft. Und der ländliche Standort? „Wurscht“, sagt Fuchs: „Seit gut drei Jahren haben wir schnelles Internet. Damit können wir alles gut von hier aus regeln.“