In späteren Gemälden und Zeichnungen spürt Piening dem geheimen Leben der toten Gegenstände nach, Stillleben, die er aus Holzteilen kombiniert. Anfang der 80er Jahre verlässt er endgültig die Oberfläche und kombiniert Bilder aus Gefundenem – Objets trouvés. Bald entstehen räumliche Objekte, die den Betrachter schließlich zum Einsiedler werden lassen: Gehäuse, die sogar begehbar sind.
Höhepunkte der Ausstellung
Drei dieser Objekte bilden Höhepunkte der Ausstellung. Besagter Wandschirm, dazu zwei Gehäuse, in denen man Platz nehmen kann. Da hat Piening zum Beispiel einen Scherenschnitt von Anton Bruckner in den Mittelpunkt gestellt, man sieht den großen Symphoniker, wie er dirigiert – in Pienings Fundzusammenhang sind die ausführenden Musiker Vögel. Mit allerlei Aufgelesenem kombiniert Piening dieses spaßige Orchester zu einem regelrechten Mikrokosmos. Das ist nicht melancholisch, und doch denkt man an Fernand Khnoppfs großartiges symbolistisches Bild „Ich schließe mich in mich ein“. Im Wandschirm kombiniert Piening Sinnsprüche mit der wandernden Gestalt Sartres und der dozierenden Gestalt von Wilhelm Busch Lehrer. „Tut das Unnütze“ steht aus Holz gesägt darüber. Warum nicht? Wenn’s so unterhaltsam und so intelligent ist wie im Kunstmuseum, ist es absolut in Ordnung.
Wer will, kann sich ja immer noch den Reim zum Tage suchen. „Die öffentliche Meinung konnte hier stets das Beste verhindern, aber noch nie das Schlimmste.“ Auch das hat er gesägt, der Piening. An Bürgerbegehren in Bayreuth, so beteuert der Mittsiebziger, habe er dabei allerdings nicht gedacht.