Wie sind Sie als Aktiver mit dem Thema Doping umgegangen?
Groß: Doping war schon immer Teil des Sports. Sobald man sich am Start darüber Gedanken macht, ob der Konkurrent am anderen Startblock sauber ist oder nicht, sollte man seine Karriere beenden. In diesem Moment darf einen nur die eigene Leistung beschäftigen, die des Gegners kann man sowieso nicht beeinflussen. Im Fußball macht man sich ja während des Spiels auch keine Gedanken, ob irgendein Spieler eventuell an einem Wettbetrug beteiligt ist.
Ich stelle mir die Situation trotzdem schwierig vor, wenn ich sicher weiß, dass ich gegen einen überführten Dopingsünder antreten muss.
Groß: Auch das gab es schon immer. Die Überführten sitzen ihre Strafe ab und kommen dann zurück. Das muss man nicht gut finden, aber man muss es akzeptieren. Und es darf vor allem keinen Einfluss auf die eigene Leistung und Konzentration haben.
Wie beurteilen Sie das Abschneiden des deutschen Schwimmteams bei Olympia in Rio? Es gab keine Medaille und nur wenige Lichtblicke.
Groß: Ich bin mittlerweile zu weit vom Schwimmsport weg, um das schlechte Abschneiden analysieren zu können. Aber für eine Erkenntnis muss man kein Schwimmspezialist sein: Wenn man nicht bei Olympia, sondern davor oder danach seine Bestzeiten schwimmt, dann lief in der Vorbereitung und der Trainingssteuerung etwas falsch. Aber das muss man den aktiven Schwimmern nicht vorhalten, das wissen sie schon selbst. Irgendjemand hat ausgerechnet, dass es beim einen oder anderen sogar für eine Medaille gereicht hätte, wenn er bei Olympia seine Jahresbestleistung geschwommen hätte. Es gibt im deutschen Schwimmsport demnach offensichtlich Optimierungsbedarf.
Noch Karten an der Abendkasse
Der Ball des Sports beginnt am Samstag um 20 Uhr. Einlass in die Oberfrankenhalle ist um 19 Uhr. Es gibt noch Eintrittskarten an der Abendkasse.