Langsame Fließgeschwindigkeit
Die Fischerei Schwegel im Aufseßtal bestätigt auf Nachfrage, noch in der Nacht informiert worden zu sein. Um halb vier Uhr sei man rausgefahren, um die Verunreinigung in Augenschein zu nehmen. Dabei seien „leichte Schaumkronen“ zu beobachten gewesen. Da das Gewässer langsam fließe, mehrere Staustufen und Biberwälle vorhanden seien, sei alles abgebaut worden. „Bei uns ist das erst um 11.30 Uhr angekommen, weil wir gut neun Kilometer weit weg sind.“ Dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren sei es zu verdanken, dass die Fische keinen Schaden genommen hätten.
Zu wenig Sauerstoff führt zu Fischsterben
Das Wasserwirtschaftsamt in Hof hat allerdings Gewässerproben entnommen. Das Ergebnis der Analyse werde aber frühestens nächste Woche vorliegen, sagte Amtsleiter Benno Strehler auf Anfrage. Grundsätzlich könne gesagt werden, dass durch biologisch aktives Material Sauerstoff verbraucht werde. Gelange viel davon ins Wasser, könne es den Sauerstoffgehalt reduzieren. „Bei einer entsprechenden Belastung kann es dann zu einem Fischsterben kommen.“
Polizei ermittelt, ob Straftat vorliegt
Die Polizei in Bayreuth ermittelt, ob eine strafbare Gewässerverunreinigung vorliegt. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag im Gespräch mit dem Kurier. Deshalb seien die Wasserproben genommen worden. „Entscheidend ist jetzt: Was kommt bei den Proben raus?“ Die Gülle sei oben am Berg ausgetreten und dann in den Kanal und die Aufseß gelangt. Ob eine fahrlässige Umweltstraftat begannen worden sei, würden die Ermittlungen zeigen. Bei erwiesener Schuld bewegt sich der Strafrahmen dafür zwischen einer Geldstrafe und bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe.