Ulrike Gote (Grüne) sagt: „Für mich wurde eine Grenze überschritten." Gote ist Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages, war lange Hochschulpolitische Sprecherin der Grünen. Für sie laute die erste Forderung: Transparenz. Woher kommt das Geld. Und zweitens: eine Zivilklausel, die militärische Forschung verbietet. „Hochschulen müssen offen diskutieren, von wem sie Geld nehmen." Das sagt auch Rainer Braun. Er fordert, die Debatte um eine Zivilklausel zu beleben. Die haben erst vier Universitäten: Frankfurt, Darmstadt, Ilmenau und Bremen. Aber auch die nahmen Militärgeld. „Es kann nicht sein, dass Hochschulen in ihrer Armut alles verkaufen", sagt er.
An der Uni Bayreuth gibt es keinen Verhaltenskodex bei Forschungsgeldern. 2012 und 2013 kam ebenfalls Geld aus dem Pentagon. 2102 Euro, 18 Cent. Auch das deutsche Verteidigungsministerium bezahlt Bayreuther Forscher. „Entsprechend der Verträge ist darüber Stillschweigen vereinbart worden", schreibt die Uni.
US-Militär finanziert deutsche Forscher
Deutsche Universitäten bekommen Finanzspritzen vom US-Verteidigungsministerium. Das haben Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des Norddeutschen Rundfunks ergeben. Seit dem Jahr 2000 haben mindestens 22 Universitäten und Forschungseinrichtungen Geld aus dem Pentagon-Haushalt bekommen. Von zehn Millionen US-Dollar ist die Rede. Einige Projekte sollen Grundlagenforschung gewesen sein, andere Rüstungsprojekte. Die Ludwig-Maximilian-Universität München erhielt 470.000 Dollar um Sprengstoff zu verbessern, die Fraunhofer-Gesellschaft experimentierte mit Panzerglas und die Uni Marburg arbeitete an zielgelenkter Munition.