Das Kneipenfestival: Wie Heimkommen

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Bayreuth dominiert. Eh klar. Aber beim Kneipenfestival, das am 21. Oktober die 25 vollmacht, ist Bayreuth der Herkunftsort eines Großteils der Bands. Traditionell. 16 der 25 Bands, die in zwei Wochen hier die Nacht zum Tag machen, haben Bayreuther Wurzeln. Und machen sich fein für diesen Abend. Eine davon hat die mit Sicherheit weiteste Anreise nach Hause: Artischoque.

 
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Sie haben sich rar gemacht im vergangenen Jahr, die sieben Musiker von Artischoque. Seit der letzten Scheibe "Circling", die 2016 auf den Markt kam, war es stiller um die Band. Zumindest in Bayreuth. Denn untätig waren sie nicht. "Wir haben zwei neue Singles im Gepäck, wenn wir nach Bayreuth kommen", sagt Christoph Zwosta am Freitag im Gespräch mit dem Kurier. Und: Es gibt ein neues Video, das eine Woche vor dem Kneipenfestival ins Netz geht. Ein Video, das sich intensiv mit dem befasst, was für die Band Heimat bedeutet.

2000 Kilometer Anreise aus allen Richtungen

"Wir haben, wenn man alles zusammenzählt, eine Anreise von rund 2000 Kilometern aus ganz Deutschland, wenn wir gemeinsam proben wollen", sagt Zwosta. "Deshalb haben wir uns die Frage gestellt, was für uns das Zentrum, der Kern, die Heimat ist. Es ist tatsächlich diese Hütte im Nirgendwo der Fränkischen Schweiz, wo wir uns treffen." Eine Hütte im Wald, die für die Online-Generation die Hölle sein dürfte: Kein Handyempfang, kein Internet. Dort ist für Artischoque das Kraftzentrum der Inspiration. "Deshalb haben wir für die erste neue Single ,Addictive' dort auch das Video gedreht. Wie beim ersten Video zu ,Cool Beans' hat das der Bayreuther Filmemacher Nicolas Jansky gemacht, der inzwischen international tolle Sachen dreht." Die Hütte wird in Kürze auch Ziel einer handverlesenen Schar von Fans sein: "Wir wollen für zehn Leute ein privates Konzert geben, wolle das Konzert verlosen. Dann bekommen die Gewinner einen Geo-Tag und können dorthin kommen", sagt Zwosta. Die Band, die "fast Motown-Sound macht", wie Zwosta sagt, und die Hütte im Wald sind der spannende Kontrast, den das Video rüberbringen soll.

Wie die Hütte im Wald

So etwas ähnliches wie die Hütte im Wald ist für Zwosta (Gesang, Posaune) und seine Bandkollegen Debora Wagner (Gesang), Felix Behr (Saxophon, Percussion), Max Auer (Piano), Selmar Klein (Gitarre, Gesang), Ludwig Berner (Bass) und Jasper Jöris (Schlagzeug) auch das Kneipenfestival. "Das ist unser Zuhause", sagt Zwosta spontan. "Wir können endlich mal wieder in Bayreuth spielen. Wir waren im Sommer nur auf einer Tour unterwegs." Die allerdings hatte es in sich: "Rumänien, Transsilvanien", sagt Zwosta. Artischoque spielte in kleinen Bergdörfern, auf dem Holzstock-Festival und vor einem "komplett anderen Publikum als sonst". Die Energie, die die Band dort aufgesaugt habe, werde man für den Auftritt in Bayreuth mit im Gepäck haben, verspricht Zwosta.

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