Chemieunfall in Mainleus Feuerwehr probt den Ernstfall

Markus Roider
Foto: FF Mainleus Foto: Markus Roider

MAINLEUS, LANDKREIS KULMBACH. „Gefahrgutunfall“ – Um auf eine solche Einsatzlage vorbereitet zu sein, trafen sich die Wehrmänner der Feuerwehr Mainleus zu einer Zugübung am Sonntag, den 07.10.2018, im örtlichen Gerätehaus. Gestern wurden die Medien nachträglich darüber informiert.

 
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Die Übung stand unter dem Zeichen „Dekontamination von Einsatz- und Zivilkräften im Schadensfall“. Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch den 1. Kommandanten Christoph Zimmermann, sollten sowohl ein theoretischer als auch ein praktischer Teil für die anwesenden 24 Wehrleute folgen. Die Ausbildung übernahmen dann die Gruppenführer Tobias Heller und Matthias Pöhlmann, die zur Weiterbildung für den Landkreis Kulmbach kürzlich in der staatlichen Feuerwehrschule Geretsried einen Lehrgang besuchten.

Theoretischer und praktischer Teil

Im theoretischen Teil erläuterte Matthias Pöhlmann die Einsatzgrundsätze und das taktische Vorgehen im Gefahrguteinsatz. Hier ist von den Feuerwehren besonders auf Alarmzeichen wie beißende Gerüche oder sichtbare Gefahrgutzeichen zu achten. Bei der GAMS- Regel handelt es sich nicht etwa um ein im Alpenraum beheimatetes Tier, sondern um eine Gefahrenabsperrregel für Feuerwehren im Gefahrguteinsatz.

Für technische Beratung und Hilfe im Einsatz wurde von Matthias Pöhlmann dann noch die ILS Bayreuth/ Kulmbach sowie die TUIS (Transport Unfall Information System) der deutschen Chemiekonzerne vorgestellt.

Nach 45 Minuten Unterricht wurden die Kameraden schließlich auf die Fahrzeuge aufgeteilt und der Löschzug setzte sich Richtung Kulmbacher Spinnerei in Bewegung. Das Gelände der ehemaligen Kulmbacher Spinnerei eignet sich für Übungen solcher Art perfekt. Dank gilt hier dem Markt Mainleus mit ersten Bürgermeister Robert Bosch für die Bereitstellung des Geländes.

Zwei Einsatzabschnitte

Vor Ort angekommen, fand der Zugführer Christoph Zimmermann einen ausgasenden Tank mit Gefahrgut sowie eine verletzte bewusstlose Person vor. Von ihm wurden drei Einsatzabschnitte gebildet. Diese gliederten sich in Absperrung, Dekontaminationsplatz und Menschenrettung. Gruppenführer Tobias Heller ließ bereits während der Anfahrt zwei Trupps mit Atemschutz ausrüsten, um eine schnelle Menschenrettung sicherzustellen und in Folge den leckgeschlagenen Tank abdichten zu können.

Im zweiten Einsatzabschnitt unter Leitung von Gruppenführer Matthias Pöhlmann wurde der Dekon-Platz aufgebaut, um die Kameraden unter Atemschutz und die bewusstlose Person zu reinigen. Der Einsatzabschnitt Absperrung lag unter Leitung von Zugführer Zimmermann, bei welchem auf eine Absperrung von 50m und 100m zu achten war. Schwierig gestaltet sich hier die Einhaltung der genauen Abstände aufgrund der baulichen Gegebenheiten und der Windrichtung.

Praktische Übung nach einer Stunde beendet

Nach gut einer Stunde waren die Übung und die Aufräumarbeiten beendet. In der Übungsbesprechung wurde auf den Aufbau des Dekon-Platzes mit Wasserversorgung, fachgerechter Entsorgung des Abwassers und die Aufbewahrung der verschmutzen Geräte eingegangen. Aufgrund sich ständig ändernder Anforderungen an die Feuerwehren und das immer größer werdende Aufgabenspektrum, werden solche Übungen für die Wehrleute immer wichtiger.

Wo früher noch der klassische Löschangriff als Grundkenntnis vollkommen ausreichend war, muss ein Feuerwehrmann in der heutige Zeit ein viel größeres Einsatzgebiet abdecken können. Dieses kann von der, jedem bekannten, Katze auf dem Dach bis zu hochkomplexen Gefahrguteinsätzen im Gleisbereich der deutschen Bahn liegen. Die Feuerwehr Markt Mainleus wird auch zukünftig durch Ausbildungen dieser Art versuchen, den ständig wachsenden Aufgaben immer einen Schritt voraus zu sein und mit gut ausgebildeten Kräften den Gefahren entgegen zu treten. Denn das einheitliche Ziel der Feuerwehren des Marktes Mainleus ist der Schutz und Sicherheit der Einwohner unserer schönen Marktgemeinde.

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