Burkhardt: Bald Schluss mit Ruine?

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In der Brandruine der Eisengießerei Burkhardt holt sich die Natur das Feld zurück. Offenbar ist allerdings ein Ende der Brache absehbar. In Kürze sollen sich die städtischen Gremien damit befassen. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Natur holt sich gerade die Brandruine der ehemaligen Eisengießerei Burkhardt zurück. Selbst im Zentrum der Gießerei wachsen inzwischen meterhohe Bäume und Büsche. Doch das Ende der Brache scheint nahe: Die Gremien des Stadtrats werden sich "schon sehr bald" mit der 30.000 Quadratmeter großen Fläche in der Justus-Liebig-Straße befassen, sagt der Pressesprecher der Stadt, Joachim Oppold, auf Kurier-Anfrage.

 
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Mitten in der Insolvenz der Eisengießerei Burkhardt hatte im Februar 2012 ein verheerender Brand - der erste von zwei Großbränden - alle Chancen zunichte gemacht, den Betrieb fortzuführen. Mehrfach hatte es in den vergangenen fast sechs Jahren so ausgesehen, als könnte die Brache an der Justus-Liebig-Straße neu belebt werden. Ein Bayreuther Projektentwickler, die Unternehmensgruppe Krause, hatte einen Optionsvertrag für das Grundstück, um die Fläche zu verwerten.

"Krause hat die Option gezogen"

Der Insolvenzverwalter der Eisengießerei Burkhardt, der Rechtsanwalt Ulrich Graf, sagt am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung: "Krause hat die Option gezogen und das Grundstück von mir als Insolvenzverwalter gekauft." Eine Nachfrage bei der Unternehmensgruppe Krause ergibt folgende Antwort: "Wir haben mit der Fläche nichts mehr zu tun", wie eine Krause-Sprecherin sagt. Was den Schluss nahelegt, dass das Bayreuther Unternehmen die Brache im Gewerbegebiet Glocke bereits weiterverkauft hat. Wie Graf weiter sagt, sei die Insolvenz damit allerdings noch nicht abgeschlossen.

 

Die Stadtverwaltung hält sich mit Informationen noch bedeckt. Auf Kurier-Anfrage sagt Joachim Oppold, dass die Stadt bereits seit vergangenem Jahr "intensive Gespräche mit dem Eigentümer der fragliche Grundstücksfläche" führe. "Ein Abschluss dieser Gespräche ist in Kürze, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stadtratsgremien, zu erwarten." Wie Oppold sagt, werde sich der Bauausschuss des Stadtrats "schon sehr bald" mit dem Thema befassen. Das Areal sei durch seine Lage und seine "Erschließung grundsätzlich für eine gewerbliche Nutzung, auch in Form von Einzelhandel, geeignet".

Mehr Fläche für den Einzelhandel gibt es aber nicht

Allerdings gibt es eine Einschränkung, an der offenbar auch Urte Kelm, die neue Stadtbaureferentin, ähnlich strikt festhalten will wie ihr Amtsvorgänger Hans-Dieter Striedl: Es werde nicht mehr Verkaufsfläche im Gewerbegebiet Glocke geben. "Um städtebaulich negative Auswirkungen, insbesondere auch für die zentralen Versorgungsbereiche im Stadtgebiet, zu vermeiden", könne, sagt Oppold auf Nachfrage, speziell "die bisherige Einzelhandelsnutzung auf dem Real-Areal nicht zusätzlich dauerhaft neben einer neuen Einzelhandelsnutzung auf dem Burkhardt-Areal beibehalten werden". Nach Informationen unserer Zeitung hatte Edeka im Sommer vergangenen Jahres das Real-Gebäude an der Carl-von-Linde-Straße gekauft.

Neues Wohngebiet am Glockengut ändert nichts an der Situation

An der grundsätzlichen Situation und den Vorgaben des Städtebaulichen Einzelhandels-Entwicklungskonzepts (SEEK) ändere auch das neue Wohngebiet nichts, das in direkter Nachbarschaft der Brandruine auf dem ehemaligen Wedlich-Gelände geschaffen werde: das Glockengut. Möglicher Mehrbedarf bedeute nicht mehr Einzelhandelsflächen. "Die bisherigen Aussagen des Stadtbaureferats haben weiterhin Bestand", sagt Oppold.

Bauleitplanverfahren für Burkhardt und Real

Wenn die Gremien des Stadtrats sich mit der 30.000 Quadratmeter großen Brache befassen, wird dieses Grundstück nicht allein behandelt, wie Oppold sagt: "Sowohl für die Burkhardt-Flächen als auch für die Flächen des Real-Marktes sind entsprechende Bauleitplanverfahren erforderlich. Vorbereitungen hierfür laufen", sagt Oppold.

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