Der Verein Bunt statt Braun hat inzwischen 300 Mitglieder. Sie betreuen 170 Kinder und geben ihnen kostenlos Nachhilfe. Zudem pflegen die Mitglieder 75 Sprachpatenschaften, geben täglich Deutschunterricht und organisieren Veranstaltungen und Projekte.
Ziel sei es nun, auf Bezirksebene einen Dachverband für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit zu gründen, so die Vorsitzende. Vorgenommen habe sich der Verein auch, seine Mitglieder in Fragen des Asylrechts weiter zubilden.
Nach der Abschiebung des Asylbewerbers nach Afghanistan äußerte sich auch der Bayreuther Caritas-Kreisverband kritisch.
Anruf in Kabul
Barylai Salimi war auch gestern telefonisch in Kabul erreichbar und für den Kurier zu sprechen. Er wohnt immer noch bei einem Freund, wie er sagte. Von den jüngsten Bombenanschlägen mit vielen Opfern habe er gehört. "Das ganze Volk hat Angst", so Salimi am Telefon. Seine Unterkunft wolle er nicht verlassen, weil es auf der Straße zu gefährlich sei. Die Mehrheit der Männer dort sei mit Maschinenpistolen bewaffnet. In der Öffentlichkeit müsste er um sein Leben fürchten, sobald ihn die Islamisten erkannt haben. Dazu sagte Salimi, sein Vater habe als Kommandant einer Miliz gegen die Islamisten gekämpft. Die würden dafür heute an ihm Rache nehmen wollen. Die Polizei sei gegen Terroristen und Kriminelle machtlos. Selbst tagsüber komme es zu Überfällen, werde schutzlosen Passanten das Geld abgenommen. Salimi ist seit fünf Tagen krank, wie er sagte. Wegen der niedrigen Temperaturen in Kabul habe er sich eine Erkältung zugezogen. Seine Pläne: "Schnell weg aus Afghanistan". Sein Ziel: Deutschland. "Ich habe die Kultur kennengelernt und die Menschen gemocht."