Wie Zimmer weiter betont, habe es in den vergangenen Monaten einen regelmäßigen und intensiven Austausch seitens der Kammer-Verantwortlichen und Vertretern des Coburger Handwerks gegeben. Dabei sei seitens der Vertreter der Coburger Innungen grundsätzliche Zustimmung signalisiert und die Machbarkeit der Idee eines „Innovativen Lernortes“ bekräftigt worden. Lediglich die Bau-Innung habe sich als „Plan B“ die Option einer Klage vorbehalten, allerdings mit dem Zeithorizont ab 15. Oktober 2019. Wie der Handwerkskammer-Präsident in der Presseerklärung weiter ausführt, habe das letzte Treffen der Projektgruppe am 20. August stattgefunden. Bei diesem Treffen sei die Projektskizze „Innovativer Lernort Coburg“ vorgestellt worden, die ein bundesweites Modellprojekt zur Verzahnung von akademischer und beruflicher Bildung am Beispiel des Handwerks in Coburg vorsieht. „Einmütiges Urteil zu der Projektskizze: Ein gutes Konzept, das in die richtige Richtung geht“, stellt Zimmer fest.
Blockade wäre ein schwerer Schlag für oberfränkische Handwerker
Die Handwerkskammer für Oberfranken rechtfertigt ihre Pläne zur Reduzierung der Standorte mit sinkenden Lehrlingszahlen und einem sparsamen Umgang mit Beiträgen und Steuergelden. Ferner verweist man auf ein Gutachten, wonach nach dem Ausbau des Standorts Bamberg auf Coburg verzichtet werden könne. Wobei zu keiner Zeit strittig gewesen sei, dass der Verwaltungssitz der HWK in Coburg erhalten und dessen Dienstleistungsangebot mindestens in gleichem Umfang aufrechterhalten bleibe, heißt es in der Mitteilung der Kammer. Laut Zimmer habe die HWK die Projektskizze inzwischen beim Bayerischen Wirtschaftsministerium vorgelegt. Sie sei dort in einer ersten Einschätzung positiv bewertet worden.
Die Verantwortlichen der Kammer in Bayreuth hoffen nun, dass eine mögliche Klage das Projekt für Coburg nicht gefährde. „Wir gehen zwar nicht davon aus, dass diese Klage die Planungen für das BTZ Oberfranken-West in Bamberg beeinflussen könnte. Dennoch: Es wäre ein schwerer Schlag für alle oberfränkischen Handwerker, wenn die Verbesserung der Ausbildungsinfrastruktur in ganz Oberfranken für Jahre blockiert wäre“, erklärte HWK-Präsident Zimmer.