Bulldogge am Waldrand ausgesetzt

 Foto: red

Am Sonntag konnte eine aufmerksamer Bürgerin im Bereich Schafberg, unmittelbar an der Grenze zu Tschechien, beobachten, wie eine kleine französische Bulldogge ausgesetzt wurde. Offenbar tragen Tierschützer aus Niederbayern aber eine moralische Mitschuld daran.

 
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Eigentlich sollen Tierheime genau diesen Fall verhindern, dass Tiere auf der Straße landen. Doch weil der Deggendorfer Tierschutz eine nicht gerade geringe Aufnahmegebühr verlangte, entschloss sich die 20 Jahre alte Besitzerin des Hundes scheinbar zur "Notentsorgung" und setzte ihre Bulldogge einfach aus.

Der Hund wurde mittlerweilen einer im Landkreis Cham ansässigen Tierhilfsorganisation übergeben. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen konnte dort festgestellt werden, dass der gleiche Hund zuvor im Tierheim Plattling abgegeben werden sollte. Die Tierhalter waren aber wie bereits erwähnt, nicht dazu bereit, die geforderte Aufnahmegebühr zu entrichten. So berichtet es die zuständige Polizei in Furth im Wald.

Daraufhin versuchten die Besitzer der Bulldogge, das unliebsame Haustier illegal loszuwerden. Durch die Informationen des Plattlinger Tierheims konnte die 20-jährige Hundebesitzerin ermittelt werden. Gegen sie und ihre Helfer wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen dem Aussetzen von Tieren nach dem Tierschutzgesetz eingeleitet. Der Bußgeldrahmen hierfür beträgt bis zu 25.000 Euro.

Tierheim wollte eine Lösung finden

Trotz der Amtshilfe des Tierheims bleibt hier ein fader Beigeschmack übrig. Wäre das Aussetzen nicht entdeckt worden, hätte der Hund sicherlich gesundheitlichen Schaden davongetragen. "Vermeidbar", wenn man das Tier anstandlos aufgenommen hätte, sagen Kritiker. Es sei "ein Unding" wenn Mensch und Tier in einer Notlage auch noch abkassiert werden.

Laut Angaben der Tierschützer hätte man schon eine Lösung gefunden. "Die Besitzerin wollte sich wieder melden", sagt Tierheimleiterin Ilona Wojahn gegenüber Reporter24. Doch offenbar war das Signalwort "Aufnahmegebühr" schon zu viel.

Es sei eine übliche Praxis, bei der Abgabe von Tieren eine Gebühr zu verlangen. Über die genannte Höhe schweigt das Tierheim aber. "Das ist immer Abhängig vom Impfstatus oder auch der Vermittlungschance", so Wojahn. Man würde aber niemanden abweisen, sagten die Tierschützer.

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