Bürgerhäuser Hollfeld Pauschaler Zuschuss für die Feuerwehren

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Können mit dem Vorschlag des Hauptausschusses leben und hoffen, dass nun auch der Stadtrat zustimmt: Vorsitzender Michael Schrüfer (rechts) und der stellvertretende Kommandant Stefan Gras von der Feuerwehr Kaínach. Foto: Gerhard Leikam Quelle: Unbekannt

HOLLFELD. „Damit könnten wir leben“, so Michael Schrüfer, Vorsitzender des Feuerwehrvereins in Kainach, im Kurier-Gespräch. Und meint damit die nach erneut langem Ringen vom Hauptausschuss als Empfehlung an den Stadtrat beschlossene Förderregelung für die Feuerwehren, die im Stadtgebiet Bürgerhäuser betreiben.

 
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Am Ende hieß es 4:1. Für jene der drei von der Verwaltung präsentierten Varianten, die auf einem Vorschlag von Stadtrat Johann Handwerger (WG Hollfeld-Land) beruhten. Danach erhalten die Feuerwehren insgesamt 2850 Euro, je nach Einzelfall zwischen 250 und 500 Euro. Damit sollen zwischen 25 und 30 Prozent der Nebenkosten abgedeckt werden, die künftig alle Bürgerhaus-Nutzer zahlen müssen (wir berichteten). Die Varianten zwei und drei – sie orientierten sich an der Zahl der aktiven Mitglieder, mit Festbetrag oder ohne – stießen im Ausschuss nicht auf Gegenliebe.

Bürgermeisterin dagegen

Gegen den Beschluss stimmte Bürgermeisterin Karin Barwisch. Weil er letztlich ungerecht sei. Warum zum Beispiel sollte die Wehr in Stechendorf – „die haben noch nie etwas bezahlt“ – neben Kainach den Höchstbetrag von 500 Euro erhalten? Die Gesamtsumme sei außerdem zu hoch mit Blick auf das Konsolidierungskonzept für den Haushalt, das die Stadt umsetzen muss. Sollte das bei der Rechtsaufsicht nicht durchgehen, „werde ich die Reißleine ziehen“. Also notfalls Kündigungen aussprechen – um die Häuser zu verkaufen, wenn das Landratsamt dies für angemessen halte. Markus Seidler (WG Hollfeld-Land) mahnte, man sollte doch „respektvoller mit den Vereinen umgehen und nicht auf den Vorständen herumhacken, wir sind auf die Vereine angewiesen“.

Die Sache mit dem schwarzen Peter

Von „Herumhacken“ könne keine Rede sein, konterte Barwisch. Und beklagte zum wiederholten Mal, dass so mancher Verein seine Einnahmen nicht offenlege, etwa wenn in den Gebäuden Vorträge gehalten werden, die „wirtschaftlicher Natur“ seien. Letztlich werde der Kommune der Schwarze Peter zugeschoben, ohne dass diese genaue Kenntnisse über die finanzielle Situation habe. Eine pauschale Förderung halte sie daher für unangebracht, auch Kämmerer Matthias Nogly betonte, damit nicht einverstanden zu sein. Lange Zeit habe Hollfeld mehr als andere Gemeinden das Füllhorn ausgeschüttet, „als das noch ging“, so Barwisch. Jetzt, angesichts einer sehr angespannten Kassenlage, „bräuchten wir im Gegenzug mal die Hilfe der Vereine für fünf, sechs Jahre“. Die Rathausverwaltung arbeite jedenfalls nicht gegen die Bürger – „und wir Stadträte sind auch für alle da“. Eben dieser Stadtrat hat nun in seiner nächsten Sitzung das letzte Wort.

Wehr hat immer investiert

Michael Schrüfer und Stefan Gras, stellvertretender Kommandant der Kainacher Feuerwehr, sehen das anders. Alle über einen Kamm zu scheren, sei eben nicht möglich, jedes Haus sei anders zu betrachten, unabhängig davon, ob es zur Nutzung einen Vertrag mit der Stadt gibt oder nicht. Die Kainacher müssten auch bei 500 Euro Zuschuss noch 1500 bis 2000 Euro mehr berappen als bisher, mehr sei nun wirklich nicht zumutbar. Zumal die Feuerwehr schon seit der Grundsteinlegung 1997 immer wieder kräftig aus eigenen Mitteln in die Immobilie investiert habe.

Ist Vertrag einseitig kündbar?

Gras bezweifelt zudem, ob der erwähnte Vertrag wirklich – wie von Bürgermeisterin Barwisch mehrfach ins Spiel gebracht – einseitig kündbar sei: „So wie ich den Inhalt kenne, müssen da beide Seiten Ja sagen.“ Aber darauf wolle man es gar nicht ankommen lassen, ergänzt Vorsitzender Schrüfer: „Wir wollen ja keine Konfrontation, man hätte das Ganze halt von Anfang an anders anpacken und mehr mit den einzelnen Vereinen das Gespräch suchen müssen.“

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