BSV 98 Bayreuth ist Meister

Von Jürgen Schott

Samstag, 20.12 Uhr, Zeit für große Abendunterhaltung. Beim BSV 98 Bayreuth braucht man dazu keinen Fernseher. Julius Spantig hat den Ball gerade in bewährter Manier dem Gegner um die Ohren gehauen, für den Gewinn des zweiten Satzes gegen den TV Mömlingen gesorgt. Die Ersatzspieler sprinten aufs Feld, die ganze Mannschaft feiert und mit ihr die vielen Fans. Der Sieg ist zwar noch nicht geschafft, wohl aber der nötige Punkt zum Gewinn der Bayernliga-Meisterschaft, der Klub kann nächste Saison Regionalliga spielen.

 
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Die letzte Saisonbegegnung in der Halle des Richard-Wagner-Gymnasiums endet schließlich 3:0 (25:17, 25:19, 25:14) für den neuen Titelträger gegen den diesmal chancenlosen Dritten, der zuletzt noch sieben Siege in Folge gefeiert hatte. „Eine nahtlose Fortsetzung unserer tollen Heim-Rückrunde, in der wir in allen fünf Spielen hier nicht einen Satz abgegeben haben“, freut sich Trainer Andreas Rüger. „Ich denke, wir sind – auch wenn Rivale Volkach mit Patzern mithalf – letztlich verdient Meister geworden. Quasi ohne richtige Vorbereitung haben wir die Saison begonnen und sind dann immer besser geworden. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und die Fans, die uns unterstützt haben.“

Entscheidung über Aufstieg steht aus

Ähnlich sieht es auch der am Samstag wieder ganz starke Mittelblocker Jan Wißling: „Von Partie zu Partie wurde das Verständnis besser, wusste jeder genau, was der andere macht.“ Jetzt allerdings wissen die Spieler noch nicht, was sie in der kommenden Spielrunde machen. Bis Ende April muss der BSV entscheiden, ob er das Aufstiegsrecht auch wahrnimmt. Bliebe das Team zusammen, wäre es keine Frage, doch werden aus der Studententruppe diverse Akteure die Uni und damit auch Bayreuth verlassen.

Vor allem die Abgänge von Angreifer Fabian Buck und Zuspieler Axel Kleinscheck tun weh. „Wir brauchen dringend einen Steller“, sagen Rüger und Abteilungsleiter Hartmut Joost übereinstimmend. Der Boss aber betont: „Die Mannschaft entscheidet selbst: Wenn sie will, soll sie aufsteigen. Regionalliga zu spielen, ist schließlich eine reizvolle Sache.“ Es bleibt beim zweimaligen Training pro Woche, der Reise-Aufwand wird etwas größer: Viele Wege führen dann nach München und Umgebung, aber auch Orte wie Schwaig (bei Nürnberg), Eibelstadt (bei Würzburg) und Regenstauf (bei Regensburg) stellen Regionalliga-Mannschaften.

Starker Block, starke Außen

Im vorerst letzten Bayernliga-Auftritt überzeugte der BSV von Anfang an. 4:1, 8:3, 16:8 waren die Stationen. Der Block agierte stark, und auf den Außenpositionen waren Buck, Spantig und Lukas Neidl kaum zu stoppen. Eine Auszeit beim 19:15 kam dann rechtzeitig, um den etwas stockenden Spielfluss wiederzubeleben.

Den 0:3-Rückstand im zweiten Durchgang drehte der Gastgeber dank Block (Volker Nissels), Buck und Neidl recht schnell zum 13:10. Doch hielt Mömlingen nicht zuletzt mit starken Aufschlägen von Jason Lieb bis zum 15:13 mit.

Spantig verwandelt den Meisterschaftsball

Fünf Bayreuther Zähler in Folge ließen dann den Countdown zum Titelgewinn starten: Bucks Angriff von rechts bedeutete das 22:16, eine Netzberührung des Gastes und ein Überraschungsangriff von Kleinscheck brachten den Satz- und Meisterschaftsball; Spantig vollendete.

Variabel, sicher, souverän war dann der erste Satz des BSV als Meister gegen resignierende Unterfranken. 6:2, 14:9, 18:12 und schließlich der sechste 3:0-Triumph in den vergangenen acht Matches. Die Zeit des Feierns und des Vorbereitens der Regionalliga brach an. Vielleicht kehren ja Milan Dörnhöfer, derzeit Coach des Drittligisten TSV Deggendorf und Spieler in der BSV-Zweiten (Landesliga-Vizemeister), oder Manuel Wolz, der Trainer der zweiten Mannschaft, noch einmal ins Team zurück.

BSV Bayreuth: Buck, Dinkel, Kaiser, Kleinscheck, Langkau, Neidl, Nissels, Schröder, Spantig, Vierneisel, Wißling.