Britische Royals Prinz Charles und Camilla reisen nach Kuba

Prinz Charles und Herzogin Camilla sind auf Karibik-Tour. Foto: Jane Barlow/PA Foto: dpa

Mit dem Prinzen von Wales und der Herzogin von Cornwall kommen Mitglieder der Royals in den sozialistischen Inselstaat Kuba. Das Besondere: Im 18. Jahrhundert gehörte Havanna fast ein Jahr zum Königreich.

 
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Havanna - Der britische Prinz Charles (70) und seine Ehefrau Camilla (71) werden am Sonntag in der kubanischen Hauptstadt Havanna erwartet. Für das Ehepaar ist es die erste Reise in den sozialistischen Inselstaat.

Dort stehen unter anderem ein Treffen und ein Abendessen mit Präsident Miguel Díaz-Canel auf der Agenda. Zudem sind ein Rundgang in der historischen Altstadt von Havanna und verschiedene Besuche in Kulturzentren geplant, wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina berichtete.

Díaz-Canel war im vergangenen November für einen kurzen Besuch in London. Der Besuch des Royal-Ehepaars fällt in eine neue Eiszeit zwischen Kuba und den USA, des engen Verbündeten von Großbritanniens. Washington hatte zuletzt die Bestimmungen für das jahrzehntealte Handelsembargo gegen Havanna weiter angezogen.

Der Besuch zeige die wachsende Partnerschaft zwischen Großbritannien und Kuba, sagte der britische Botschafter Antony Stokes in einer Video-Botschaft auf Twitter vor dem Besuch. Man stimme zwar nicht in allen Belangen überein, aber das zeige, wie wichtig gute Diplomatie sei.

Der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall seien die ersten Mitglieder der derzeit lebenden Royals, die Kuba einen Besuch abstatten, sagte der Botschafter. Nach ihrem dreitägigen Aufenthalt dort werden Charles und Camilla das britische Überseegebiet Cayman Islands besuchen.

Charles und Camilla betreten mit ihrem Kuba-Besuch ehemals britischen Boden: Im 18. Jahrhundert war Havanna für elf Monate dem Vereinigten Königreich unterstellt. Am Morgen des 6. Juni 1762 griff die englische Flotte die Stadt mit 207 Schiffen - bewaffnet mit mehr als 2000 Kanonen - an, wie der kubanische Historiker Gustavo Placer in einem Artikel der Zeitung "Granma" erklärte. Insgesamt 11.800 Soldaten nahmen das damals von den Spaniern regierte Havanna ein.

In den Villen der neuen britischen Aristokratie begann man, englischen Tee zu trinken, das katholische Kloster von San Francisco wurde eine anglikanische Kirche. Nach knapp einem Jahr eroberte Spanien Havanna zurück - und musste dafür Florida an das Vereinigte Königreich abtreten. Noch heute aber gibt es in Kuba Ausdrücke, die an die britische Besetzung Havannas erinnern.

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