Wofür sie erneut vier Wochen Zeit haben. Nur für diese eine Ausschreibung, die jetzt übrigens läuft, sind also mindestens drei Monate anzusetzen, sagt Frühbeißer.
Die anderen Ausschreibungen werden zeitlich versetzt auf den Weg gebracht, um alle vier zu einem gemeinsamen Termin abgeschlossen zu haben. Doch dann wird es noch einmal spannend: Die Stadt muss die gesammelten Ausschreibungsergebnisse beim Bundesverkehrsministerium einreichen. Dort wird schließlich entschieden, „ob alles passt und wir den endgültigen Förderbescheid erhalten“. Läuft alles rund, rechnet Frühbeißer bis Mitte oder Ende Juni mit dem Abschluss dieses Verfahrens. „Dann können wir die Aufträge vergeben, starten können wir aber erst so richtig, wenn die vierwöchige Einspruchsfrist vorbei ist.“
Die Konsequenzen: Das komplizierte Verfahren, an das die Kommune, ohne Wenn und Aber, gebunden ist, wirkt sich wie gesagt auch auf andere Vorhaben aus. Weil es ja keinen Sinn mache eine Straße zweimal aufzureißen. Etwa in Tüchersfeld. Da geht es um die Wasserversorgung. Der Anschluss an Wiesentgruppe ist bereits erfolgt (wir berichteten), die Anschlussleitung von Rackersberg bis zum Abgabeschacht in der Nähe des Feuerwehrhauses gelegt.
Doch jetzt muss noch das gesamte Kanalnetz erneuert werden. Frühbeißer: „Das machen wir aber erst, wenn dort auch die Glasfaserkabel für das schnelle Internet verlegt werden, das spart Kosten.“ Klagen, dass es im Ort noch keine Informationsveranstaltung zum Zeitablauf gab, versteht der Bürgermeister nur bedingt: „Das machen wir zeitnah. Wenn drei Monate vorher kommen, haben die Leute das doch alles wieder vergessen, bis es losgeht.“
Der Ablauf: Ziel sei es, in ganz Pottenstein den Glasfaseranschluss fast in jedes Haus zu verlegen. „Im Prinzip wird die ganze Stadt aufgegraben“, sagt Frühbeißer. Und zwar von zehn bis zwölf Bautrupps, die gleichzeitig im Stadtgebiet unterwegs sind. Was noch zu klären ist: Wann wird wo gegraben? Dahinter stecke ein enormer organisatorischer Aufwand: „Da geht es um die Umleitungen, die aufeinander abgestimmt sein müssen, um den Schulbusverkehr.“ Aber auch um den Tourismus. Denn die Urlauber sollen nicht überall einen Hindernisparcours vorfinden.
Frühbeißer ist stolz auf seine Verwaltung: „Wir haben Gottseidank sehr gute Fachleute; was die leisten, ist wirklich außerordentlich.“ Das bedeutet auch ständigen Kontakt mit den Straßenbaulastträgern. Also mit dem Bund bei Bundesstraßen, mit dem Staatlichen Bauamt bei Staatsstraßen, mit dem Landratsamt bei Kreisstraßen. „Für jeden Einmündungsbereich, für jeden Eingriff in eine Böschung müssen jeweils separate Gestattungsverträge geschlossen werden.“ Ein Riesenpensum, sagt der Bürgermeister. Rund 7,3 Millionen Euro waren ursprünglich für den Breitbandausbau in Pottenstein kalkuliert worden. Frühbeißer vermutet, dass angesichts der Preissteigerungen im Baugewerbe („fast alle Firmen haben volle Auftragsbücher“) am Ende eine etwas höhere Summe steht. Ein Grund mehr, möglichst viele Maßnahmen parallel über die Bühne zu bringen, sagt der Bürgermeister.