Aus Liebeskummer gezündelt
Das erste Urteil wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung stammt aus dem Jahr 2008 vom Landgericht Halle. Damals war eine Beziehung des Angeklagten mit der Tochter des Leiters der örtlichen Feuerwehr in die Brüche gegangen. Danach brannten Müllcontainer, ein Kälberstall, eine Scheune und ein Gartenhaus und mehrere Autos wurden beschädigt. Weil er sich "von allen verlassen und beleidigt fühlte", habe er sich zu den Racheakten hinreißen lassen, schloss das Gericht.
Pathologische Handlungen?
Spannend wird, was Gutachter Dr. Klaus Leipziger am Montag über die psychische Verfassung des Angeklagten sagen wird. Denn das Naumburger Gericht hatte ausgeschlossen, dass es sich bei dem Mann um einen krankhaften Pyromanen handelt. Er sei zwar ein pathologischer Brandstifter, der Brände lege, um somit negative Gefühle auszugleichen. Aber er habe keine Persönlichkeitsstörung, die seine Schuldfähigkeit infrage stelle.
Ob der Mann das Fahrzeug auf dem BRK-Gelände in der Flessastraße angezündet hat, blieb am Freitag ebenfalls offen. Denn zwei Zeugen aus der Lebensmitteltechnikerschule, die den angeklagten Mitschüler entlasten wollten, verstrickten sich in Widersprüche.