Börse in Frankfurt Dax erholt nach Verlustserie

Der Dax hat am Dienstag wieder den Weg nach oben gefunden. Die Finanzmärkte hätten die Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft etwas abgeschüttelt, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK.

 
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Frankfurt/Main - Der Dax hat am Dienstag wieder den Weg nach oben gefunden. Die Finanzmärkte hätten die Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft etwas abgeschüttelt, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK.

Zudem stützte am Nachmittag die freundliche Entwicklung an der tonangebenden Wall Street.

Dank seiner baldigen Erholung nach einem schwachen Handelsbeginn schloss der deutsche Leitindex 0,64 Prozent im Plus bei 11.419,48 Punkten. Damit fand eine viertägige Verlustserie erst einmal ein Ende. Im Fokus stand der Kurssprung von Wirecard nach den positiven Ergebnissen einer Untersuchung angeblicher Bilanzunregelmäßigkeiten.

Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es am Dienstag um 0,86 Prozent auf 24.829,84 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,58 Prozent auf 3319,53 Punkte. In Paris und London schlossen die nationalen Indizes ebenfalls in positivem Terrain. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende knapp ein halbes Prozent im Plus.

Die Wirecard-Aktien schossen am Nachmittag in der Spitze um fast 32 Prozent nach oben. Letztlich behaupteten sie einen Kursgewinn von rund 26 Prozent auf 125 Euro, womit sie unangefochtener Dax-Spitzenreiter waren.

Der Zahlungsdienstleister sieht sich nach einer externen Untersuchung wegen Vorwürfen rund um die fehlerhafte Buchung von Umsätzen weitgehend entlastet. Die Prüfung durch die Kanzlei Rajah & Tann aus Singapur habe zu keinen Feststellungen zum sogenannten Round-Tripping (angebliche Scheinumsätze mit verschobenen Geldern) oder Korruption geführt, teilte das Unternehmen mit. Auch hätten sich keine Erkenntnisse zu einer strafrechtlichen Verantwortung der deutschen Konzernzentrale ergeben.

In der "Financial Times" waren zuvor über Wochen hinweg Berichte erschienen, in denen einem Wirecard-Mitarbeiter Kontomanipulationen und Dokumentfälschungen vorgeworfen wurden. Diese Berichte hatten den Aktienkurs immer wieder einbrechen lassen.

Direkt hinter Wirecard reihte sich Fresenius mit einem Kursplus von über dreieinhalb Prozent in der Gewinnerliste ein. Angetrieben von Übernahmefantasie im Sektor waren Gesundheitswerte europaweit führend. Ausgelöst wurde die Fantasie von Spekulationen über eine Offerte für den britischen Medizinprodukte-Hersteller Convatec, dessen Aktien in London um fast sechs Prozent anzogen.

Bayer-Aktien weiteten hingegen die Verluste der vergangenen Tage um knapp ein Prozent auf 57,07 Euro aus - das bedeutete den niedrigsten Kurs seit fast sieben Jahren. Die Risiken wegen der vielen tausend Klagen aufgrund angeblicher Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup von Monsanto lassen die Anleger weiter Abstand von den Papieren des Agrarchemie- und Pharmakonzerns nehmen. Daran änderte auch die Schließung einer anderen Rechtsbaustelle rund um den Gerinnungshemmer Xarelto nichts.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,08 Prozent am Montag auf minus 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 142,88 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,13 Prozent auf 165,62 Punkte. Der Eurokurs sank leicht auf 1,1282 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1291 (Montag: 1,1325) US-Dollar festgesetzt.

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