B.I.V. baut für 3,5 Millionen Euro

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B.I.V-Chef Christian Steinlein auf der Baustelle für das neue Service- und Schulungszentrum. Den Radlader aus dem eigenen Mietpark bewegt er problemlos auch mal selber. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Wenn ein Unternehmen seit Jahren stetig wächst, dann muss auch ständig investiert werden. Bei B.I.V. lag das Hauptaugenmerk zuletzt auf dem Aus- und Neubau von Standorten und dem großen Baumaschinen-Mietpark. „Aber jetzt ist mal der Stammsitz dran“, sagt geschäftsführender Gesellschafter Christian Steinlein. Für gut 3,5 Millionen Euro entsteht am Bindlacher Berg gerade ein neues Service- und Schulungszentrum.

 
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Vor rund 20 Jahren ist das 1985 gegründete Unternehmen B.I.V., das vor allem Baumaschinen aller Art verkauft oder vermietet, auf das ehemalige Gelände der US-Armee in Bindlach gezogen. „Damals wurde alles so gut es ging nach unseren Vorstellungen umgebaut“, sagt Christian Steinlein. Doch jetzt soll aus „so gut es ging“ eine runde Sache werden. 6000 Quadratmeter Grund wurden zugekauft, 20.000 stehen nun insgesamt zur Verfügung. Um bis zu acht Meter musste das Geländeniveau ausgeglichen werden.

Service- und Schulungszentrum

Und nun entsteht ein Neubau mit einer 600 Quadratmeter großen Werkstatt im Erdgeschoss. Dort können künftig auch große Baumaschinen gewartet und repariert werden, wenn das beim Kunden oder gar auf der Baustelle mal nicht möglich sein sollte. Im ersten Stock ist neben Räumen, in denen interne wie Kundenschulungen stattfinden werden, auch ein Bistro eingeplant. Steinlein schaut dabei nicht nur auf die ökonomischeren Arbeitsabläufe, sondern vor allem auch auf die weiter verbesserten Arbeitsbedingungen. Schließlich gilt es, die qualifizierten Mitarbeiter zu halten und möglichst neue zu gewinnen. Nicht zuletzt deshalb wird auch ausgebildet, allein neun neue Lehrlinge sollen im Herbst hinzukommen.

170 Mitarbeiter

Schließlich wächst das Unternehmen, das Christian Steinlein mit seinem Vater und Mit-Gründer Franz führt, seit der allgemeinen Delle wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 ständig – von 120 Mitarbeitern 2010 über 145 Beschäftigte 2014 auf mittlerweile 170 an zehn Standorten in Oberfranken, der Oberpfalz, Südthüringen und Südwestsachsen. Der Gesamtumsatz: 56 Millionen Euro.

Breit aufgestellt

Die positive Entwicklung hängt natürlich stark mit der nun schon seit Jahren guten Konjunktur und dem dadurch ausgelösten Bauboom zusammen. Doch betont Steinlein: „Wir sind mittlerweile sehr breit aufgestellt.“ Zwar wird B.I.V., wohl auch wegen der auf nahezu jeder Baustelle in der Region präsenten Aufkleber mit den drei grünen Buchstaben, vor allem als Vermieter von Baumaschinen und -zubehör wahrgenommen. Den Löwenanteil des Geschäfts aber macht mit 50 Prozent Umsatzanteil der Verkauf aus. Quasi vom Hammer bis zum 40 Tonnen schweren Bagger oder Dutzende Meter hohen Kränen vertreibt das Unternehmen alles, was Branchenprofis vom Maurer bis zum großen Bauunternehmen so brauchen. Dabei kann ein einzelner Bagger schon mal 350.000 Euro kosten, sagt Steinlein.

Bagger für 500.000 Euro

Doch gehen solche Megamaschinen nicht nur an Baufirmen, B.I.V. habe sich mittlerweile auch als Partner der Industrie etabliert, sagt Steinlein. Verkauft werden bis zu 500.000 Euro teure Bagger oder Radlader an die Gewinnungsindustrie, also zum Beispiel an Steinbrüche. Zu den Kunden gehören auch Schrott- und andere Recyclingunternehmen. Und die Holzindustrie benötigt wieder andere Spezialmaschinen. Verkäufe, die meist weitere Aufträge im Service- und Ersatzteilgeschäft nach sich ziehen und damit neuen Umsatz generieren. Rund 30 Prozent der Unternehmenserlöse kommen aus diesem Bereich.

Bleiben 20 Prozent für den Mietpark, der sich damit zu einem wichtigen Standbein entwickelt hat. Nahezu alles, was auf einer Baustelle gebraucht wird, kann man bei B.I.V. auch mieten. Eine Stahlrohrstütze etwa kann man pro Tag für 15 Cent bekommen, ein 50 Tonnen schwerer Spezialbagger kann für den gleichen Zeitraum schon mal gut 1000 Euro kosten.

33 Millionen Euro Maschinenwert

Allerdings sind die Investitionen auch hoch. Im Schnitt sind die Baumaschinen im Mietpark zwei Jahre alt, dann werden sie gebraucht verkauft. Der Neuwert der Mietmaschinen beträgt rund 33 Millionen Euro. „Da wird natürlich auch viel Kapital gebunden“, sagt Steinlein – ein zweistelliger Millionenbetrag werde jährlich investiert. Und so ist der Neubau am Stammsitz, der im Oktober eingeweiht werden soll, auch „nur“ die größte Investition der Firmengeschichte in Gebäude.

 

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