Bittere Pille in der Nachspielzeit SpVgg kommt in Pipinsried nur zu einem 2:2

Schwer zu stoppen war Ivan Knezevic (links). Er bereitete beide Bayreuther Tore vor und erzwang die Rote Karte gegen den FC Pipinsried. Auch in dieser Szene musste sich sein Gegenspieler mit einem Foul helfen. Foto: Peter Glaser Foto: Peter Glaser

FUßBALL. Die SpVgg Bayreuth bleibt auch nach dem Kellerduell beim Tabellenvorletzten FC Pipinsried Schlusslicht in der Regionalliga Bayern. In einem ereignisreichen Auswärtsspiel mussten sich die Altstädter mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden begnügen. Eine verdiente, aber aus Bayreuther Sicht unheimlich ärgerliche Punkteteilung – und das nicht nur, weil der Gegentreffer zum Endstand erst in der dritten Minute der Nachspielzeit fiel.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Denn nach 58 Minuten schien die Partie eigentlich schon zugunsten der Altstädter entschieden zu sein: Shpetim Sulejmani hatte gerade nach einem Konter auf Vorarbeit von Ivan Knezevic das 2:0 erzielt, die Mannschaft von Trainer Josef Albersinger war zu diesem Zeitpunkt sogar noch mit einem Mann in Überzahl. Denn während einer turbulenten ersten Hälfte hatten die Gastgeber Maximilian Zischler verloren, der nach einem rüden Foulspiel an Knezevic am Mittelkreis zu recht des Feldes verwiesen worden war.

Es war nur einer von vielen haarsträubenden Fehlern, die sich Pipinsried im Verlauf der ersten Hälfte und auch vor dem zweiten Altstädter Treffer erlaubte. Auch dem Bayreuther Führungstreffer in der 28. Minute ging ein dicker Patzer voraus: Ein Pipinsrieder Verteidiger duckte sich unter einem scheinbar zu lang geratenen Abschlag von SpVgg-Schlussmann Sebastian Kolbe weg, Knezevic erlief den Ball und bediente Anton Makarenko in der Mitte. Es war zwar nicht die einzige Chance für die in schwarz auftretenden Altstädter – Johannes Golla traf in der 15. Minute mit einem Volleyschuss die Latte, Sulejmani scheiterte in der 27. Minute frei vor Torwart Reichlmayer –, doch defensiv zeigte sich Bayreuth schon während der ersten Hälfte anfällig.

Chancen der Pipinsrieder

Nur wussten die Gastgeber diesen Umstand da noch nicht zu nutzen: Spielertrainer Fabian Hürzeler köpfte im Anschluss an einen von Kolbe parierten Freistoß von Kasim Rabihic am Tor vorbei (12.), der quirlige Thomas Berger verfehlte das Tor ebenfalls knapp (29.), und Michael Denz traf nur den Pfosten (35.).

Nach dem zweiten Treffer aber sahen die Altstädter wie der sichere Sieger aus, ehe nach einer viel zu harten Entscheidung von Schiedsrichter Florian Kornblum die Partie wieder kippte: Makarenko wurde in der 65. Minute nach zwei Foulspielen innerhalb von fünf Minuten vom Platz gestellt. Wobei besonders die zweite Verwarnung höchst strittig war, da Makarenko klar den Ball gespielt hatte. Und in Gleichzahl erhöhten die Pipinsrieder, die schon nach dem zweiten Gegentreffer nicht aufgesteckt hatten, den Druck noch weiter.

Dramatische Schlussphase

Nach Rabihics Anschlusstreffer in der 72. Minute begann eine dramatische Schlussphase, in der die Altstädter die Führung mit Mann und Maus zu verteidigen versuchten. Nach vorne konnten die Gäste die sich bietenden Räume nicht nutzen, weil sie kaum noch längere Ballbesitzphasen hatten und die Konter nur mangelhaft ausspielten. Einzig ein Abschluss des eingewechselten Christoph Fenninger, der aber zu zentral auf den Torwart ging (86.), durfte als Torchance gewertet werden.

Und in der Nachspielzeit war Kolbe, der zuvor mehrmals stark pariert hatte, dann geschlagen: Berger überlief Außenverteidiger Patrick Weimar auf der rechten Seite und spielte den Ball scharf in die Mitte, wo Philipp Schmidt den Ball unter die Latte schoss. Doch richtig dramatisch wurde es aus Altstädter Sicht dann auf der anderen Seite: Weimar zog aus 20 Metern ab und traf aber nur den Torpfosten. Als der Ball dann im Nachschuss über die Linie ging, entschied das Gespann auf Abseits.

So mochte sich im Lager der Gäste niemand über die zweite Punktausbeute in Serie nach zuvor sechs Niederlagen freuen. Dennoch wollen die Gelb-Schwarzen ihre kleine Serie am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den FV Illertissen ausbauen.

Trainerstimmen

Josef Albersinger (Bayreuth): „Es war viel Tempo im Spiel. In der ersten Hälfte habe ich ein ausgeglichenes Spiel gesehen, wobei wir Probleme mit den schnellen Außen hatten. Das 1:0 war für uns in einem Auswärtsspiel ideal. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle, nachdem wir im richtigen Moment das zweite Tor nachgelegt hatten. Leider haben wir es nicht geschafft, die Führung bis zum Schluss zu verteidigen. Für mich ist ärgerlich, dass wir in der einen oder anderen Situation nicht konsequenter aufgetreten sind und vorne den Sack nicht zugemacht haben. So müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Wir ziehen das Positive aus dem Spiel, an allem anderen werden wir arbeiten.“

Fabian Hürzeler (Pipinsried): „Nach so einem späten Tor gehen die Emotionen hoch. Aber für mich und meine Mannschaft sind das zwei verlorene Punkte. Ich selbst hatte eine große Chance, wir hätten am Anfang einfach ein Tor erzielen müssen. Wir müssen einfach die individuellen Fehler abstellen. Bayreuth hat diese eiskalt ausgenutzt. Was wir dann aber in Unterzahl für eine Reaktion gezeigt haben, habe ich bislang so auch noch nicht erlebt. Nach dem Anschlusstor waren wir noch mehr am Drücker.“ pg

Autor