Bierwoche: Peinlich ist nur die Taktik

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Die Kulmbacher Bierwoche lockt Jahr für Jahr Hunderttausende Bierliebhaber an. Am traditionellen Standort in der Kulmbacher Innenstadt ist derzeit eine Großbaustelle. Statt das Bierfest provisorisch dort abzuhalten, entschieden die Verantwortlichen, es kurzfristig im Jahr 2017 auf das Brauereigelände in der Lichtenfelser Straße zu verlegen. Foto: Gabriele Fölsche/Archiv Foto: red

Jetzt ist es doch passiert: Allen Beteuerungen zum Trotz zieht das Bierfest in diesem Jahr um. Die Bauarbeiten sind im Verzug und die Sicherheit ist auf einer Baustelle nur bedingt gewährleistet.

 
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Die Bierwoche ist nicht gefährdet. Wie oft war dieser Satz in den vergangenen Monaten aus dem Rathaus zu hören. Obwohl jeder aufmerksame Beobachter der Bauarbeiten sehen konnte, dass der Baufortschritt dem vorgegebenen Zeitplan hinterherhinkte. Die Kluft zwischen Anspruch und Realität wurde zunehmend größer.

Die Schwierigkeit des Unterfangens ist anscheinend von beiden Seiten, der Stadtverwaltung und dem Bauunternehmen, unterschätzt worden. Mit dem Durchstich zur Stadthalle unterhalb des Kohlenbachs wartet schon die nächste große Herausforderung auf die Baufachleute.

Diesen absehbaren baulichen Problemen realistisch zu begegnen, wurde mit dem zu knappen Zeitplan versäumt. Einen drei Monate langen Baustopp im Sommer wegen Auf- und Abbau des Bierfestes hätte man sich vermutlich gar nicht mehr leisten können. Deshalb ist es nur gut, dass die Kulmbacher Brauerei jetzt die Reißleine zieht.

Das ist besser als die peinliche Taktik des Beschönigens und Banalisierens, selbst wenn alles zu spät ist. Auch wenn der Umzug auf das Brauereigelände historisch eine noch nie da gewesene Ausnahme darstellt: Die Sicherheit geht vor. Und die (Bier-) Welt geht davon sicherlich nicht unter.

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