Bierfestumzug bewegt den Stadtrat

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Immer ein Thema, das einen bewegt - auch den Stadtrat: Die Kulbacher Bierwoche.Foto: Kulmbacher Brauerei Foto: red

Bier macht Politik: Die Verlegung des Bierfests hat den Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung sage und schreibe eine ganze Stunde beschäftigt. Und das, obwohl man eigentlich nichts zu entscheiden hat.

 
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Eifrig wurde darüber diskutiert, ob es nun wirklich nötig gewesen wäre, das Fest zu verlegen. Es gab Spekulationen über die Angemessenheit des Tempos der Bauarbeiten. Und auch den einen oder anderen Vorwurf, man hätte es wissen können. Am Ende war bei allem Bedauern dann aber auch dem Stadtrat klar: Letztlich hat die Brauerei die Entscheidung zu treffen, ob und wo das Bierfest stattfindet. 

Auch wenn es dem einen oder anderen Stadtrat nicht gefallen mag: Kulmbachs Fest der Feste wird in diesem Jahr auf dem Brauereigelände in der Lichtenfelser Straße gefeiert. Im Jahr 2018 zieht der Bierstadel dann wieder ins Stadtzentrum, wo er nach Überzeugung der Brauereiverantwortlichen, der Stadträte und dem OB und wohl auch der allermeisten Kulmbacherinnen und Kulmbacher einfach hingehört. Man müsse akzeptieren, dass die Brauerei als Veranstalter der Bierwoche auch die Entscheidungen treffe. Für sie sei das Risiko am Ende doch zu groß gewesen.

"Ein Provisorium mit Mängeln"

Eine hundertprozentige Garantie, dass das Bierfest auf dem Zentralparkplatz stattfinden könne, habe niemand geben können, sagte Schramm. „Hätten wir das Provisorium hinbekommen? Ja! Aber es wäre ein Provisorium mit erheblichen Mängeln gewesen.“

Unter anderem habe das Provisorium organisatorische und logistische Fragen ebenso aufgeworfen wie auch Fragen zum Sicherheitskonzept. Jetzt sei die Entscheidung gefallen. Einmal, wie ihm Brauerei-Vorstandschef Markus Stodden versichert habe, ziehe die Bierwoche nun auf das Grundstück der Brauerei in der Lichtenfelser Straße.

Nun gelte es, das Fest dort bestmöglich zu gestalten. Dazu gehöre die Frage der Parkmöglichkeiten ebenso wie beispielsweise auch die Organisation der Umzüge, erklärte Schramm dem Stadtrat. Die immer wieder in den vergangenen Tagen gestellte Frage, ob der Stadt durch den beschleunigten Bau auf dem Zentralparkplatz Mehrkosten entstanden seien, beantwortete Schramm mit ja.

Große Einsparung

Allerdings sei es grundsätzlich das Ziel, diesen Bau mitten im Stadtkern so schnell abzuschließen wie dies nur möglich sei. Insofern komme dieses Geld dem Projektfortschritt insgesamt zugute. Eine Einsparung gebe es wegen der Verlegung auch: Das Provisorium so zu gestalten, das die Bierwoche stattfinden kann, hätte 300 000 Euro gekostet. Die werden jetzt nicht gebraucht und obendrein kann den gesamten Sommer über auf der Baustelle weiter gearbeitet werden.

Für 2018 werde man dann alles tun, damit der Stadel erstmals auf dem dann ganz neu gestalteten Platz stehen kann. Während aus den Fraktionen der CSU, der WGK und auch von der FDP Verständnis dafür geäußert wurde, dass es nun zu dieser Entscheidung gekommen sei, waren SPD-Fraktionsvorsitzender Ingo Lehmann und Hans-Dieter Herold (GOL) der Meinung, man hätte es absehen können, dass das Bierfest umziehen muss. Der Eindruck, „wir schaffen das“ sei zerplatzt wie eine Seifenblase, warf Lehmann dem OB vor.

"Egal, aus welchem Zelt"

Auch Hans-Dieter Herold betonte, die jetzt angeführten Gründe für die Verlegung seien nichts Neues. Aber letztlich lenkte Herold ein: Es sei ihm letztlich egal, so lange nur sicher sei, dass das Bierfest nur einmalig in der Lichtenfelser Straße stattfindet und dann wieder an seinen angestammten Platz inmitten der Stadt zurückkehrt. Bürgermeister Stefan Schaffranek nahm die Verlegung mit Gelassenheit. Es sei ohnedies der Wille des Stadtrats gewesen, aus Sicht der Innenstadt die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten. Die Stadt bekomme ein großzügiges Parkhaus und einen schön gestalteten Platz. „Das kostet Geld, aber am Schluss werden wir es hinkriegen“, zeigte sich Schaffranek überzeugt. Ganz locker nahm es Michael Pfitzner (VCSU): Er habe sagen hören, wenn einer erstmal zwei Maß getrunken hat, sei es egal, aus welchem Zelt er kommt.

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