Berufsfachschulen sollen ans Klinikum

Von Peter Rauscher
Am Klinikum Bayreuth soll ein kombinierter Medizin- und Pflegecampus entstehen. Foto: Archiv/Markus Künzel Foto: red

Das Projekt Uni-Campus am Klinikum Bayreuth soll deutlich größer werden als bisher bekannt. Wenn es nach dem Klinikum geht, sollen im Zuge des Ausbaus auch fünf Berufsfachschulen am Klinikum Platz finden, die bislang extern im Stadtgebiet untergebracht sind. Die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) scheint nicht abgeneigt zu sein.

 
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Das ist die Ausgangslage:  Es geht um 330 Ausbildungsplätze an zwei Standorten in Bayreuth. Die Berufsfachschulen für Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und für Krankenpflegehelfer (einjährige Ausbildung) sind derzeit in der Dr.-Franz-Straße untergebracht, die Fachschulen für Physiotherapie und für Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten (MTLA) in der Karl-Hugel-Straße. Von der Ausstattung und der Bausubstanz her sind die Fachschulen schon in die Jahre gekommen.

Das will das Klinikum: Nach dem Beschluss des Bayerischen Kabinetts im Juni in Kulmbach wird am Klinikum bekanntlich ein Medizincampus eingerichtet. In Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen werden Medizinstudenten in Bayreuth künftig den klinischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren können, unterrichtet von habilitierten Chefärzten. Im Endausbau werden bis zu 500 Studierende erwartet.

Parallel laufen die Planungen für einen abschnittsweisen Neubau des Klinikums. Ende 2018/Anfang 2019 soll mit dem Bau eines neuen Operationstraktes begonnen werden, danach soll im zweiten Abschnitt der Neubau der Kinderklinik erfolgen. Klinikum-Geschäftsführer Joachim Haun und der Ärztliche Direktor Thomas Rupprecht haben nun vorgeschlagen, auf dem neuen Medizincampus Medizin und Pflege miteinander zu verknüpfen.  Das heißt: Die fünf bisher auswärts untergebrachten Berufsfachschulen sollen Teil des neuen Medizincampus‘ werden.

330 Berufsfachschüler zusätzlich würden den Raumbedarf am Klinikum erheblich vergrößern, die Rede ist vom eineinhalbfachen des bisher veranschlagten Platzes. Und damit würde eine Zusammenführung auch zusätzliches Geld kosten. Allerdings würde auch vieles im Ausbildungsalltag einfacher: Man verspricht sich Synergieeffekte, die Wege würden kürzer und die Ausbildungsstätten zeitgemäßer, wenn die Schulen unter dem Dach des Klinkums Platz finden würden.

Das sagt die Gesundheitsministerin: „Ich sage nicht grundsätzlich Nein zu dieser Idee“, zitiert das Klinikum Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU)  nach Gesprächen mit den CSU-Abgeordneten Silke Launert (Bundestag) und Gudrun Brendel-Fischer (Landtag). Dem Kurier teilte Huml  auf Anfrage mit: „Zunächst wird es darauf ankommen, das Konzept für einen Campus zur Verknüpfung von Medizin und Pflege im Detail zu kennen und gemeinsam zu diskutieren.“ Dabei sei auch die mögliche Unterbringung der Pflegeschulen am Klinikum zu berücksichtigen. Die Frage möglicher Mehrkosten stelle sich erst nach einer solchen Diskussion, wenn sich ein Gesamtkonzept abzeichne. Huml forderte grundsätzlich eine bessere Finanzausstattung von Kliniken angesichts der Tatsache, dass die Hälfte der bayerischen Krankenhäuser rote Zahlen schreibe. Mehr Geld solle vor allem von den gesetzlichen Krankenkassen kommen.

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