Medi Bayreuth holt Slowenen Gregor Hrovat

Von den Qualitäten des 1,96 Meter großen 23-Jährigen bekamen die Bayreuther in der vergangenen Saison einen unmittelbaren Eindruck in den Gruppenspielen der Champions League. Beim 90:77-Sieg des Bundesligisten in Ljubljana hatte Hrovat zwar nicht seinen besten Tag und produzierte mehr Ballverluste (drei) als Punkte (zwei), aber bei der erfolgreichen Revanche in der Oberfrankenhalle mit 79:78 spielte er eine ganz maßgebliche Rolle. Hrovat war in dieser Partie mit 13 Punkten zweitbester Werfer der Slowenen, verwandelte drei von vier Dreiern und 33 Sekunden vor Schluss zwei wegweisende Freiwürfe zum 79:76. Zudem überzeugte er in der Defensive vor allem bei der Bewachung von Gabe York, der zwar 24 Punkte sammelte, aber nur vier von zwölf Würfen aus dem Feld verwandeln konnte.

Diese Bilanz passte auch eher zu seinen gewohnten Statistiken, denn im Schnitt seiner 13 Einsätze in der Champions League verzeichnete er mit 11,2 Zählern die dritthöchste Punktausbeute des Tabellensiebten bei 40-prozentiger Dreierquote (16/40) sowie 2,6 Rebounds und 3,0 Assists. Ein durchschnittlicher Effektivitätswert von 11,0 unterstreicht dabei seine Vielseitigkeit und seine geringe Fehlerquote. Nicht zuletzt mir diesen Leistungen empfahl sich Hrovat für die Nationalmannschaft des amtierenden Europameisters, in der er im vergangenen November sein Debüt gab.

Korner: „Als unangenehmen Gegenspieler erlebt“

Auch bei Medi-Trainer Raoul Korner ist der Slowene in Erinnerung geblieben: „Wir haben ihn als sehr unangenehmen Gegenspieler erlebt, der sich in der Defensive aufgeopfert hat, um Gabe das Leben schwer zu machen“, wird der Österreicher in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Vor allem schätze er aber die Vielseitigkeit des Neuzugangs: „Gregor ist ein Allrounder auf hohem Niveau, der trotz seines jungen Alters schon über viel Erfahrung verfügt. Dazu weiß er genau, was es braucht, um zu gewinnen – egal, ob als Schlüsselspieler bei Olimpija, oder in einer kleineren Rolle in der Nationalmannschaft. Seine Vielseitigkeit an beiden Enden des Feldes wird uns neue Möglichkeiten geben.“

Erfahrung mit bis zu 70 Saisonspielen

Gregor Hrovat spielte bereits 2011 als 17-Jähriger erstmals in der slowenischen Liga. Nach drei Jahren bei den Helios Suns in Domzale wechselte er in die nur 15 Kilometer entfernte Hauptstadt zum Traditionsverein Olimpija, mit dem er in den zurückliegenden beiden Spielzeiten die ersten Landesmeisterschaften seit 2009 feierte.

Dank des zusätzlichen Engagements seines Clubs in der länderübergreifenden Adriatischen Basketball-Liga (ABA) sowie in europaweiten Wettbewerben wie Eurocup und Champions League ist der Neu-Bayreuther zudem längst an einen Spielrhythmus gewöhnt, der für seine künftigen Teamkollegen in der vergangenen Saison noch Neuland war. Während sich das Pensum von Medi Bayreuth im Vorjahr durch den ersten Auftritt auf internationaler Bühne von 37 auf 58 Spiele erhöht hat, absolvierte Hrovat in den vier Jahren bei Olimpija Ljubljana 49, 52, 70 und 69 Pflichtspiele.