Bahn bleibt geschlossen
Augenzeugin Mehtap T. sagte gegenüber Reporter24, dass die Bahn bereits zum Unwetter stehen blieb. Die Betreiber hätten dann versucht, die Gondeln wieder in Gang zu setzen, woraufhin es erst zur Kollision gekommen sei. Hierzu prüft die Polizei derzeit strafrechtliche Konsequenzen. Laut Informationen der Polizei wurden bereits erste Ermitlungen aufgenommen. Polizeisprecher Jürgen Stadter sagte auf Nachfrage, dass man nun prüfen werde, ob hier eine fahrlässige Körperverletzung im Raum steht.
Am Montagvormittag ist eine Abordnung der Firma nach Pottenstein gefahren um das Unglück zu untersuchen. "Bis wir wissen, was da passiert ist, bleibt die Anlage geschlossen", sagte Möller.
Ob es zu einem Blitzschlag kam, wollte auch die Polizei zunächst weder bestätigen noch dementieren. Die beiden anderen Bahnen seien in Betrieb, auch wenn hier eine davon am Sonntag ebenfalls stehen geblieben ist.
Die Fahrgäste hätten sich hier aber auf Bergfahrt befunden, weswegen ein problemloses Aussteigen und der damit verbundene Abstieg problemlos verliefen.
Vorwürfe gegen Betreiber
Teilweise hegten die Betroffenen schwere Vorwürfe gegen die Bahnbetreiber. Das Krisenmanagement sei "überaus schlecht gewesen". So habe man einer Frau, die laut eigenen Angaben notfallmäßig Blutdrucktabletten nehmen musste, die Getränkeversorgung verweigert. "Statt dessen wurden wir nur angebrüllt und angeschrien", sagte sie gegenüber Reporter24. Andere Besucher sprachen jedoch von einer guten Betreuung und beruhigenden Worten. Unternehmenssprecherin Susanne Möller hat aber Verständnis für die aufgebrachten Fahrgäste. "Es war eine Ausnahmesituation, da hat man Angst um seine Familie".
Auf den uns vorliegenden Videos von Augenzeugen ist zu sehen, dass die Betroffenen mit Schirmen und Rettungsdecken versorgt wurden. Regen, Blitze und Donner sorgten zudem für weitere Ängste bei Angehörigen und Mitfahrern. Ein Mitarbeiter der Bahn versuchte sogar weiter beruhigend auf alle Personen einzuwirken. "Bleiben Sie entspannt, hier ist alles geerdet", sagte er immer wieder.
Erst nach knapp einer Stunde seien Bergwacht und Feuerwehr eingetroffen, sagte Mehtap T. im Gespräch mit R24. Andere sprechen von maximal 30 Minuten. Fest steht: Wenige Minuten nach dem Alarm, der war laut R24-Recherchen um 17.22 Uhr, rückten die Rettungsteams aus.
Der zeitliche Ablauf laut dem Einsatzprotokoll der Integrierten Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach und den Zeitstempeln der Amateuraufnahmen:
- 17.03 Uhr: Bahn bleibt stehen
- 17.08 Uhr: Gondeln setzen sich in Bewegung und kollidieren
- 17.17 Uhr: Notruf geht in der ILS ein
- 17.19 Uhr: Bergwacht-Leiter wird alarmiert
- 17.24 Uhr: Feuerwehr und Bergretter werden alarmiert
- 17.33 Uhr: Eintreffen der Polizei
- 17.34 Uhr: Rettungskräfte treffen ein
- 17.39 Uhr: Die Rettung beginnt
"Unsere Vorwürfe richten sich nur gegen den Betreiber, nicht gegen die Retter", sagte Mehtap T. am Montagabend. Diese haben aber offenbar schnell reagiert. In gerade einmal neun Minuten wurde die Lage sondiert, erste Rettungsmaßnahmen getroffen und der Notruf abgesetzt.