Bayreuths größtem Vermieter fehlen im Jahr 2013 440.000 Euro zur schwarzen Null Gewog macht Verlust wegen Landesgartenschau

Von Frank Schmälzle
Im künftigen Parkgelände der Landesgartenschau steckt auch Geld von der Bayreuther Wohnungsbaugesellschaft Gewog. Völlig legitim, findet Geschäftsführer Uwe Prokscha: "Wir sind eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt." Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Gewog, Bayreuths größter Wohnungsvermieter, hat 2013 Verlust gemacht. Unter dem Strich fehlten dem Unternehmen, das 3800 Wohnungen vermietet und bei dem jeder achte Bayreuther Kunde ist, 440.000 Euro. Das aber hat nichts mit dem Wohnungsgeschäft der Gewog zu tun.

 
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Wie Geschäftsführer Uwe Prokscha dem Kurier sagte, hat die Gewog im vergangenen Jahr 2,2 Millionen Euro zur Finanzierung der Landesgartenschau beigetragen. Die Gartenschau wird im April 2016 eröffnet. Auch in diesem und im kommenden Jahr werde die Gewog an die Landesgartenschau zahlen. Deshalb rechnet Prokscha auch für 2014 und 2015 mit einem Defizit, das wohl noch über dem des Jahres 2013 liegen werde. Die Finanzierungsvereinbarung sieht vor, dass die Gewog die Landesgartenschau mit maximal zehn Millionen Euro unterstützt.

Ohne die Landesgartenschau hätte die Gewog im vergangenen Jahr ein positives Ergebnis erzielt. Dass sein Unternehmen die Gartenschau mitbezahlt, hält Geschäftsführer Prokscha für „absolut legitim. Wir sind eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt, auch andere städtische Gesellschaften müssen Aufgaben übernehmen. Und auf dem Gelände der Landesgartenschau passiert, nutzt der Allgemeinheit“.

Zugleich sei die Gewog nach wie vor in der Lage, jährlich etwa neun Millionen Euro in den Bestand ihrer gut 3800 Wohnungen und in Ersatzbauten zu investieren. Auch das moderate Mietniveau, das die Gewog wie die beiden anderen Bayreuther gemeinnützigen Wohnungsunternehmen anbietet, sei nicht in Gefahr. Die Durchschnittsmiete für eine Gewog-Wohnung liegt laut Prokscha bei 4,10 Euro pro Quadratmeter.

Den Fehlbetrag aus 2013 hätte sein Unternehmen mit einem einfachen Kniff kaschieren können. Durch Auflösung von Rücklagen. „Das wollten wir aber nicht“, sagt Prokscha. „Wir wollten Transparenz.“ Bei einem Gesamtumsatz von über 17 Millionen Euro sei ein solcher Verlust und seien auch die Verluste der beiden Folgejahre zu verkraften. „Das ist nicht dramatisch. Wir werden nicht in Schieflage kommen, wir sind weiter ein gut aufgestelltes Unternehmen.“ Ab 2016 erwartet Prokscha wieder schwarze Zahlen in der Jahresrechnung.

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