Das Projekt Smart Moving
Wie lässt sich die Zeit verringern, die wir sitzen? Das ist die Kernfrage, um die es in dem Projekt „Smart Moving“ gehen soll. Dabei sind nicht die Sportbegeisterten die Hauptzielgruppe, sondern eher diejenigen, die im Alltag zu wenig Bewegung haben sagt Thomas Holm, bei der Techniker Kasse Leiter der Gesundheitsförderung. So könnten in Zukunft neue Arbeitsformen entwickelt werden, die das lange tägliche Sitzen reduzieren. Beispiele hierfür gibt es bereits: Die Firma Walkolution erfand etwa eine Kombination aus Laufband und Schreibtisch. „Besser als Sitzen ist das Arbeiten im Stehen“, sagt Erik Söhngen von Walkolution. Der Nutzer steuert dabei die Geschwindigkeit des Laufbands selbst. Er kann sich auch zurücklehnen und pausieren. „Die Steuerung erfolgt intuitiv“, erklärt Söhngen.
Von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird, 10 000 Schritte am Tag zu gehen. Doch die meisten Erwachsenen würden zwölf Stunden am Tag sitzen. Dabei seien mindestens 150 Minuten Bewegung in der Woche wichtig, damit der Bewegungsapparat, die Organe, Körper und Geist gesund bleiben. Schon wenn es gelingen würde, die Sitzzeit auf drei bis vier Stunden zu verkürzen, wäre viel gewonnen, so die Fachleute. Die gesundheitlichen Kosten, um die Folgen des zu langen Sitzens zu beheben, seien enorm. „Es kommt ein Tsunami auf uns zu und wir haben keine Handhabe“, warnt der Krankenkassenvertreter Holm.
Nicht mal die Hälfte hält sich daran
Bisher erfüllten nur 35 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer die Empfehlungen, sagt Prof. Susanne Tittlbach. „Es ist wichtig, dass wir das Sitzen immer wieder unterbrechen.“ Das könnte auf spielerische Weise geschehen: Stockholm brachte die Fußgänger dazu, über eine Treppe, die klingt wie eine Klaviertastatur, seltener die Rolltreppe zu benutzen. Die Vision: Aus der Bayreuther Uni eine „bewegtere Uni“ zu machen, wie es Vizepräsident Torsten Eymann ausdrückte. Die Ergebnisse der Studie und die Ideen daraus sollen sich später auf dem Campus niederschlagen. Die Studenten tragen vorher etwa über Fotos und Kommentare dazu bei, bewegungsfreundliche und abschreckende Stellen ausfindig zu machen, damit diese verändert werden können.
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