Bayreuth, Öhringen, Eutin: Positive Bilanz der ersten Tage bei den Landesgartenschauen in Deutschland Kassensturz bei den Gartenschauen: Läuft!

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Die Menschen wollen raus. Und sie haben Lust auf Blumen, Gartenbaukunst und darauf, die Umgestaltung auf den Landesgartenschau-Geländen zu erkunden. Die drei Landesgartenschauen, die es in diesem Jahr in Deutschland gibt, melden auf Nachfrage unserer Zeitung eine positive Resonanz der ersten Tage.

 
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Bayreuth: "Hoch zufrieden", sagt Mirko Streich, der Pressesprecher der Landesgartenschau in Bayreuth, sei man mit dem Ergebnis der ersten zehn Tage. Nicht nur was die die Besucherzahlen angeht: "Geschätzt hatten wir am vergangenen Wochenende mindestens so viele Besucher wie am Eröffnungswochenende." Da waren rund 18.000 Menschen in der Wilhelminenaue. "Wir bekommen fast nur Lob von den Besuchern. Für die Gestaltung des Geländes ebenso wie für die Veranstaltungen. Kritik, die einer dringenden Nachbesserung bedürfe kommt so gut wie gar nicht." Natürlich, sagt Streich, gebe es die eine oder andere Anlaufschwierigkeit: "Zum Beispiel, wie Führungen besser ausgeschildert oder Treffpunkte besser kommuniziert werden können. Oder das eine oder andere WC-Hinweisschild, das noch aufgestellt werden muss. Aber das große Ganze passt. Das ist das Signal, das wir aus der Eröffnungsphase mitnehmen." 

Eine Erwartung der Veranstalter habe sich nach den bis zum Eröffnungstag 17.000 verkauften Dauerkarten bestätigt: "Nach dem ersten Schnuppern kaufen die Leute weiter Dauerkarten. Erfahrungsgemäß läuft das noch zwei bis drei Monate weiter, bevor es nachlässt. Mai, Juni und Juli wird sicher noch stark." 

Was sich herausgestellt habe: "Der Mainauenhof in der Nähe des Eingangs Nord ist ein wunderbares Gegenstück zum Ausstellungsbereich hinter dem Haupteingang. Die Leute bleiben am Wendepunkt der Strecke lange hängen", sagt Streich. Davon würden nicht nur die Aussteller in der direkten Nähe profitieren, sondern auch die Beiträge der Uni, des Wasserwirtschaftsamts oder der Imker. "Aber auch die Junge Landesgartenschau macht einen richtig guten Job. Eine tolle, entspannte Stimmung. Und immer was los", sagt Streich.   

Öhringen: "Nachdem es wärmer geworden ist, steigen auch die Besucherzahlen. Auch bei den Dauerkarten ist die Nachfrage noch einmal nach oben gegangen. Wir haben die 30.000 überschritten, was unseren Oberbürgermeister im positiven Sinne fassungslos gemacht hat", sagt Silke Amann, die Pressesprecherin der Landesgartenschau in Öhringen. Die Gartenschau in Baden-Württemberg unter dem Motto "Der Limes blüht auf" hat am gleichen Tag eröffnet wie die in Bayreuth: am 22. April. Und sie hatte am ersten Wochenende, obwohl es auch in Öhringen recht kalt war, rund 22.000 Besucher. 

Silke Amann sagt, trotz der wechselhaften Witterung sei man in Öhringen "wirklich zufrieden" mit dem Besuch. "Unser Vorteil ist, dass wir viele trockene Ausstellungsplätze haben." Der historische Hofgarten mit seinem Hoftheater gehöre ebenso dazu wie die Floristikausstellung im fürstlichen Schlosskeller. "Die Gärtner haben da einen Showroom hingezaubert, der echt sensationell ist", schwärmt Amann. Auf den Freiflächen gebe es viele Pavillons, wo die Leute sich unterstellen könnten. "Das kommt gut an." Da jede Landesgartenschau eine Veranstaltung mit Kaltstart ist, habe es in Öhringen auch die eine andere "kleine Kinderkrankheit gegeben", sagt Amann auf Nachfrage. "Mülleimer, die gefehlt haben. Kleinigkeiten in der Beschilderung. Man muss sehen, wie sich das Gelände verhält, wenn Tausende Besucher da sind." Amann setzt auf die kommenden Feiertage: "Vatertag, dann Muttertag, das Pfingstwochenende. Wir gehen davon aus, dass es dann noch besser laufen wird als bislang." 

Die 30 Hektar große Landesgartenschau in Öhringen mit ihren drei Hauptbereichen hat auf der baulichen Seite rund 28 Millionen Euro gekostet. Fast drei Mal so viel wie die Bayreuther Landesgartenschau. Für die Durchführung liegen die Kosten laut Amann bei zehn Millionen Euro und damit knapp über dem Bayreuther Budget.

Eutin: Die Landesgartenschau im ostholsteinischen Eutin ist die jüngste im Dreierpack der deutschen Landesgartenschauen 2016. Am vergangenen Donnerstag gingen die Tore auf, am Samstag erst war die offizielle Einweihung. Mit 27 Hektar Fläche ist die Gartenschau dort die kleinste, zeitmäßig die kürzeste (bis 3. Oktober), aber nicht die günstigste: 13 Millionen Euro haben die Baumaßnahmen gekostet, 600.000 Besucher werden erwartet, 9500 Eutiner haben sich schon mit einer Dauerkarte eingedeckt. In Bayreuth und in Öhringen hofft man auf rund 750.000 Besucher. "Läuft gut", sagt Kerstin Merx, die Pressesprecherin der Landesgartenschau Eutin. "Eins werden mit der Natur" heißt das Motto, von dem sich in den ersten vier Tagen nach Merx' Worten rund 14.500 Menschen überzeugt haben. "An ein paar Ecken muss man noch nacharbeiten, was aber wahrscheinlich nur den Planern auffällt", sagt Merx. "Und was noch fehlt, ist die Vegetation. Wenn das Grün gar rauskommt, vervollständigt das das Bild." Merx sagt, sie gehe fest davon aus, dass die drei Landesgartenschauen in diesem Jahr voneinander profitieren können. "Wir kooperieren übers Ticketing. Und die Schauen haben ganz unterschiedliche Charaktere."  Das mache es interessant für Gartenfreunde und Gartenschau-Fans.

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