In dem Prozess versuchte der Bäckermeister zu erklären, wie es zu dem Mäusebefall in seinem Betrieb habe kommen können – und warf damit ein Schlaglicht auf die Schattenseite eines – zumindest bei den Kunden – beliebten Berufes: Er sei Inhaber einer technisch und baulich veralteten Bäckerei. Die dringend notwendige Investitionen würden sich auf rund 300 000 Euro belaufen, schätzt er. Doch wozu, fragt er sich. Er habe bislang keinen Nachfolger. Hinzu komme, dass er nur schwer Bäckernachwuchs finde, der nachts schwer arbeiten wolle, wenn jene schlafen, die dann morgens die frischen Brötchen genießen. „Viel ist an einem Brötchen nicht mehr verdient“, sagte sein Verteidiger Tobias Liebau. Zu wenige Bäcker in der Bäckerei, das führe zu Überlastung, führte der Angeklagte aus: Weil auch Reinigungskräfte kaum zu kriegen seien, sei es in seinem Betrieb schon mal unterblieben, dass müde Bäcker noch putzten.