Bayreuth Ein Projekt macht Schule

Von
Tinte mischt sich mit Wasser. Öl verbindet sich aber nicht mit dem Gemisch. Forschen mit dem Element Wasser steht für die Erstklässler auf dem Programm. Die Konrektorin der Luitpoldschule, Andrea Riedel, assistiert. Foto: Eric Waha Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Forschen macht Spaß. Gestalten auch. Und bewegen erst recht. Das hat man an der Luitpoldschule erkannt. Deshalb gibt es seit Beginn des Schuljahres ein neues Projekt, mit dem die Luitpoldschule Netzwerkpartner von Mintphilmal, der Förderinitiative für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik, Philosophie und Kunst, ist. Ab dem kommenden Schuljahr können alle Grundschulen - und nicht nur die - hier andocken.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Erstklässler Jakob und Diana sehen in ihren weißen Kittel - die alle ihre Mitschüler der kleinen Gruppe tragen - aus wie richtige Forscher. Mit einer Pipette tropfen sie Wasser und anschließend Tinte ins Reagenzglas. Wasser wird blau. Obendrauf kommt Sonnenblumenöl. Bleibt durchsichtig. Versuch gelungen, aber die Frage offen: "Mischt sich nicht", sagt die Konrektorin Andrea Riedel, die die kleinen Forscher betreut.

Wasser und die Frage, was schwimmt

Einen Tisch weiter versenken Nikita und Amar Würfel im Wasserbecken. "Das macht echt Spaß", sagt Nikita - und lässt sich nicht weiter vom Forschen abhalten, denn die zwei Jungs müssen testen, was alles schwimmt und welcher der Würfel spritzend untergeht. Alles wird abgehakt auf dem Zettel - und dann sauber gemacht für das nächste Zweier-Team. Spielerisch wird so nicht nur geforscht, also die Physik erklärt, sondern spielerisch setzen sich die Kinder gemeinsam mit einem Thema auseinander und lernen so noch besser lesen.

Farbwichtel lernen die Farbenlehre

Ein Stockwerk tiefer tauchen die Farbwichtel, wie die bunt bemützte Gruppe sich nennt, in die Welt der Farbenlehre im Kunst-Raum ein. Noch einmal ein Stockwerk tiefer ist Daniela Dietel, die Rektorin mit einer weiteren kleinen Gruppe der ersten Klasse in der Turnhalle unterwegs. Ein Bewegungsparcours, in dem es gilt, bloß nicht den Boden zu berühren. Denn es "könnten ja Krokodile drin lauern, denn das hier alles ist ja Wasser", sagt Dietel zu den Kindern, die grinsen. Und dann doch ein bisschen unsicher auf den Boden schauen. Die Koordination wird hier geschult bei den Übungen, bei denen die Kinder über Gummisteine balancieren, auf schmalen Stegen laufen oder über Hängebrücken klettern müssen.

Spielen mit den Elementen

Für dieses Schuljahr hat sich die Luitpoldschule das Thema Wasser gegeben, sagt Andrea Riedel. Weitere Elemente - Luft, Erde, Feuer - sollen natürlich folgen. "Wir wollen die naturwissenschaftliche Arbeitsweise bei den Kindern fördern." In einer, wie die Schulamtsleiterin Marina Lindner am Dienstag in der Luitpoldschule sagt, "Art Arbeitsgemeinschaft, die für alle offen ist" - und die sich ab dem kommenden Schuljahr für alle Grundschulen in Bayreuth öffnen wird, die dann an der Luitpoldschule die unterschiedlichen Bausteine von "Forschen - Gestalten - Bewegen" ausprobieren können. "Bei unseren Klassen kommt das sehr gut an", sagt Riedel. Es seien aber, geht aus dem Konzept der Schule hervor, nicht nur die Grundschulen angesprochen, sondern auch weitere Gruppen, die im generationenübergreifenden Austausch hier tätig werden könnten.

Ein Alleinstellungsmerkmal

Die Schule habe sich "ein Alleinstellungsmerkmal" geschaffen, sagt Lindner. Eines mit Begeisterungskraft: "bei der Eröffnung waren die Kinder so mitgerissen vom Forschen, dass auch schwierige Kinder mit einem solchen Eifer dabei waren, dass sie glatt vergessen haben, dass sie ja normalerweise gern den Unterricht stören."

Alle 14 Tage haben die Kinder zwei Schulstunden lang geforscht, etwas gestaltet oder sich bewegt - und dabei die fachliche und die persönliche Kompetenz ausgebaut.

Autor

Bilder