Bayreuth wird Teil des weltweiten Netzes von Non Violence-Skulpturen – Hohl: „Ist uns Ansporn und Aufgabe“ Bayreuth bekommt Reuterswärd-Skulptur

Christina Knorz

BAYREUTH. Es gibt viele Arten zu sterben. Sinnlos erschossen zu werden, ist eine der schlechtesten. Nach der Ermordung seines Freundes John Lennon schuf Carl Fredrik Reuterswärd seine Reihe von Non Violence-Skulpturen.

 
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Der verknotete Revolver wurde weltweit zum bekanntesten Zeichen gegen Gewalt. Vor den Vereinten Nationen in New York steht eine, vor dem Kanzleramt in Berlin. Und demnächst auch eine in Bayreuth.

Eine Stadt kann sich nicht einfach an den Künstler oder seine Stiftung wenden, um eine der Skulpturen zu kaufen. Die verknoteten Revolver sollen nur an neuralgischen Orten der Welt aufgestellt werden, die mit Gewalt in besonderem Maße in Kontakt kommen oder gekommen sind und sich mit ihr auseinandersetzen oder von ihr gelöst haben. In Bayreuth ist das die Enge von Hitler und dem Hause Wagner und die Notwendigkeit der lückenlosen Aufarbeitung dieses Themas. „Hitler hat sich der kulturellen Werte und Zeichen der Stadt bemächtigt und wurde aufgenommen“, erklärt Dr. Norbert Nobis, der sich stellvertretend für den schwedischen Künstler mit um das Netzwerk der weltweiten Non Violence-Skulpturen kümmert. „Für uns macht diese Skulptur in Bayreuth ganz viel Sinn, denn sie sagt laut und deutlich: Keine Kooperation mit Gewalt!“Ein Satz, der bei den Verantwortlichen in Bayreuth auf zustimmende Überzeugung trifft. Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl sagte gestern während der Eröffnung der Reuterswärd-Ausstellung im Bayreuther Kunstmuseum, er habe es „kaum glauben können, dass Reuterswärd eine seiner Skulpturen in Bayreuth realisieren will“. Das Zeichen gegen Gewalt werde eine besondere Wirkung auf die Bayreuther und die internationale Öffentlichkeit haben. „Sie wird der Stadt zu großer Ehre gereichen und ich verspreche, dass sie einen herausragenden Platz in der Stadt erhalten wird. Das Zeichen gegen Gewalt ist uns Ansporn und Aufgabe.“Auch für Kulturpfleger Dr. Stefan Specht ist Bayreuth aufgrund seiner „entscheidenden Rolle im Dritten Reich der ideale Standort dieser Skulptur“. Entscheidend sei aber nun, sie an einem guten Ort aufzustellen. Für Specht steht fest: „Sie darf nicht in irgend einer Rabatte in Schönheit vor sich hin schlummern, sie muss mitten rein ins Leben.“ Ein Kunstwerk von solcher Aussagekraft müsse mit seiner mahnenden Funktion gegenwärtig sein im Stadtbild. „Die Menschen müssen mit diesem Mahnmal für Frieden und Gewaltlosigkeit konfrontiert werden.“

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