Platz für Dokumente aus vielen Jahrzehnten
Die Hochschule plant, Ergebnisse der Afrikastudien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, indem das Archiv und Datenbanksystem der Bayreuther Afrikawissenschaften als Sondersammlung ins Archivportal Europa eingestellt werden. Wer es noch nicht wusste: Die Afrikastudien der Uni Bayreuth nehmen seit Jahren international eine Spitzenposition ein, die Bayreuther Graduiertenschule für Afrikastudien (Bigsas) ist Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.
Das Universitätsarchiv ist im Gebäude des ehemaligen Eichamtes in der Leuschnerstraße untergebracht, wenige Minuten vom Campus entfernt. In einem verdunkelten Raum, in dem früher tonnenschwere Pressen geprüft wurden, erheben sich die derzeit noch leeren Regale bis unter die Decke. Bei 1100 laufenden Regalmetern ist Platz für Dokumente aus vielen Jahrzehnten. Kühnel sagt mit einem Schmunzeln: „Archivare denken in dreistelligen Jahreszahlen.“
Und sie denken offenbar auch ein bisschen wie Philosophen. Denn mit der Digitalisierung der Dokumente drängt sich die Frage auf, ob Informationen und ihr Träger zusammengehören. Anders gesagt: Wie wichtig ist zum Beispiel das Pergament, auf dem ein historisches Dokument niedergeschrieben ist, für die Forschung?
Die erste Erwerbung des Archivs war ein Stehordner mit Unterlagen des Gründungspräsidenten der Bayreuther Uni, Klaus Dieter Wolff. Inzwischen sind mehrere Kartons aus dem Nachlass des verunglückten Präsidenten Rüdiger Bormann dazugekommen. Ziel der Archivierung solcher Unterlagen ist es laut Kühnel: „Wir dokumentieren das Wesen und das Wirken der Universität, auch in gesellschaftlicher Hinsicht.“ Deswegen finden zum Beispiel auch Dokumente von studentischen Initiativen und des Universitätsvereins ihren Weg ins Uni-Archiv.
Foto: Heimbeck